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Sport

FC Memmingen fordert Abbruch der Saison

today30. März 2021 11

Hintergrund
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Der Bayerische Fußballverband (BFV) gibt dem Druck der Vereine nach – zumindest zum Teil. Bei einer Videokonferenz mit den Bayern- und Landesligisten wurde noch am Freitagabend ein Saisonabbruch von Verbandsseite ausgeschlossen. Es folgten Brandbriefe von mindestens 18 ostbayerischen Vereinen auf die in der BFV-Zentrale umgehend reagiert wurde. 

Auf einer Präsidiumssitzung am Montagabend wurde ein Vier-Punkte-Plan beschlossen. Der wichtigste Punkt: Wenn bis 3. Mail bayernweit kein nahezu uneingeschränkter Trainingsbetrieb möglich ist, dann wird über den Abbruch entschieden. Allerdings geht bis zu diesem Zeitpunkt die Warteschleifen-Hängepartie der verlängerten und nun schon fünf Monate unterbrochenen Spielzeit 2019-2020-2021 im Amateurfußball noch etliche Wochen weiter. Ziel sei es, „noch möglichst viele oder alle der ausstehenden Spiele der Punkt-Runden zu Ende zu bringen“. Ob mit oder ohne Zuschauer, davon ist schon gar nicht mehr die Rede. Eigentlich steht weiter der Beschluss: Keine Amateurfußball im Freistaat ohne zahlendes Publikum und die erforderlichen Einnahmen.

Etliche Vereine fordern weiterhin einen sofortigen Schlussstrich, weil mit den steigenden maßgeblichen Inzidenzzahlen keine Lockerungen für den Amateursport in Sicht sind und die letzte Hoffnung des BFV als völlig unrealistisch eingeschätzt wird.

Ein Sonderfall bleibt zudem die Regionalliga Bayern mit dem FC Memmingen, der hier noch zehn Punktspiele auszutragen hat und deshalb, wie berichtet, bereits aus dem Zusatz-Wettbewerb Liga-Pokal ausgestiegen ist. Bei einer Genehmigung des Trainingsbetriebs ab 3. Mai und den Re-Start nach zugestandener dreiwöchiger Vorbereitungszeit bis Pfingsten ist das Programm nicht mehr stemmbar.

Laut den Statuten muss nämlich die Punkterunde 25 Tage vor den Drittliga-Aufstiegsspielen gegen den Vertreter der Regionalliga Nord beendet sein. Vor dieser Aufstiegsrelegation (spätestens Ende Juni) sind noch „Play-Offs“ vorgeschaltet, um unter der Viktoria Aschaffenburg, der SpVgg Bayreuth und dem FC Schweinfurt den Bayern-Meister zu ermitteln. Unter dieser Prämisse blieben dem FC Memmingen neun Tage für zehn Spiele. Und selbst wenn – was kaum einer für möglich hält – "schon" ab 19. April wieder trainiert werden dürfte, läge der Zeitrahmen für das Mammutprogramm bei nur drei Wochen. Durchpauken könnte dies der BFV, weil die geänderte Spielordnung vorsieht, dass „in Ausnahmefällen“ Spiele auch im Zwei-Tages-Rhythmus angesetzt werden könnten. 

Als Alternative wurde von den Verbandsoberen angedacht, dass Aschaffenburg, Bayreuth und Schweinfurt aus dem Regionalliga-Betrieb ganz herausgenommen werden und unter als „Profis“, die ja weiter kicken dürfen, den Meister unter sich ausmachen. Oder der Spielplan wird so zusammengekürzt, dass „unwichtige Spiele“ wegfallen und nur noch Begegnungen ausgetragen werden, die für Auf- und Abstieg entscheidend wären. Für den FCM blieben dennoch noch acht Partien stehen, andere hätten vielleicht nur noch drei, vier. Offen bleibt die Frage, was das noch mit dem ja eigentlich beabsichtigten sportlich fairem Wettbewerb zu tun hätte oder was passiert, wenn Mannschaften wegen Corona-Fällen in Quarantäne müssen. Von den unterschiedlichen Rahmenbedingungen mal ganz abgesehen. Schweinfurt darf nämlich seit geraumer Zeit unter dem „Profistatus“ wieder trainieren. Die zweiten Mannschaften des FC Augsburg, 1. FC Nürnberg und SpVgg Greuther Fürth hatten gar keine Zwangspause. Allen anderen Amateurclubs ist das Training verboten. 

Zu all diesen Gedankenspielen will sich beim FC Memmingen öffentlich momentan gar niemand mehr äußern. Überhaupt scheint zwischen Verband und dem viel zitierten „Aushängeschild Regionalliga Bayern“ eine gewisse Funkstille zu herrschen. "Ich weiß überhaupt nichts. Der Verband kommuniziert scheinbar nicht mit der Regionalliga“, äußerte sich Liga-Sprecher Markus Clemens (SV Schalding-Heining) am Montag auf Nachfrage des stellvertretenden FCM-Vorsitzenden Thomas Reichart.

Wenigstens, dass der Verband eine Testpflicht im Amateurfußball ablehnt, wurde auch in Memmingen positiv aufgenommen. Der FCM hat schon mal ausgerechnet, dass für die Mannschaften vom Regionalliga-Team bis zur Jugend wöchentliche Kosten von mindestens 5.000 Euro anfallen würden, die selbst getragen werden müssten.

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Geschrieben von: Redaktion

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