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Der frische Wind verabschiedet sich

today30. Oktober 2023

Hintergrund
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32 Jahre lang in Führungsverantwortung für die Stadtverwaltung Lindau

32 Jahre lang war Thomas Nuber in der Lindauer Stadtverwaltung tätig. In dieser Zeit war er Abteilungsleiter für öffentliche Sicherheit und Ordnung, ab 2003 Amtsleiter für das Amt Bürgerdienste und Ordnungsverwaltung, bevor er dann 2014 die Leitung des Haupt- und Personalamtes übernommen hat. Den Staffelstab hat er 2022 aus gesundheitlichen Gründen an Hauptamtsleiterin Tanja Bohnert weitergegeben. Zuletzt war Thomas Nuber Rechnungsprüfer der Stadt Lindau. Nun geht er in Altersteilzeit. 32 Jahre sind eine lange Zeit und Grund genug, ihm zum Abschied noch ein paar Fragen zu stellen.

Lieber Thomas Nuber, können Sie sich an Ihren ersten Tag in der Stadtverwaltung erinnern?

Thomas Nuber (TN): Vor 44 Jahren habe ich als Staatsbeamter im Landratsamt Neu-Ulm angefangen. Ich wurde dort vom Landrat begrüßt. An seine aufmunternden Worte habe ich mich über die Jahre immer wieder erinnert. Als ich vor 32 Jahren zur Stadt Lindau kam, öffnete ich in meinem Büro gleich ein Fenster. Eine Kollegin sagte: „Gut, dass mit Ihnen hier frischer Wind reinkommt!“.

Wie hat sich in Ihrer Wahrnehmung die Verwaltung seitdem verändert?

TN: Vieles ist unpersönlicher und schnelllebiger und die Abwägungen sind komplexer geworden. Heute sind bei Entscheidungen viel mehr Interessen, aber auch Befindlichkeiten zu berücksichtigen.

Welche Stationen haben Sie bei der Stadt Lindau durchlaufen?

TN: Ich war 32 Jahre immer in Führungsverantwortung: als Leiter der Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung, als Amtsleiter des Bürger- und Ordnungsamtes, als Hauptamtsleiter und zuletzt, nachdem ich krank wurde, als Leiter des Rechnungsprüfungsamtes.

Wenn wir jetzt zwei Monate weiterspulen: Was glauben Sie, was werden Sie aus dem Berufsalltag am meisten vermissen?

TN: Natürlich die Kolleginnen und Kollegen, denen ich hier begegnet bin. In der Stadtverwaltung arbeiten viele tolle, aufgeräumte Menschen, die auch fachlich viel besser sind als ihr Ruf.

Was hat Ihnen besonders Freude gemacht und was sind die negativen Begleiterscheinungen Ihrer Arbeit?

TN: Wenn ein Problem gelöst wurde und die Beteiligten damit zufrieden waren, war das ein Erfolgsgefühl. Das Abwägen und gedankliche Ringen um eine ausgewogene Lösung hat mir allerdings einige „schlaflose Nächte“ gekostet.

Die Flüchtlingskrise, Corona, Fachkräftemangel: In Ihrer Zeit als Hauptamtsleiter galt es, wichtige Entscheidungen zu treffen, für die es kein Reißbrett gab. Wie kommt man da zu einer Entscheidungsfindung?

TN: Mein Sohn sagt immer: „Ruhe bewahren! – Sicherheit ausstrahlen!“ Das trifft es schon. Ansonsten: Abwägen, der Einschätzung anderer gut zuhören und manchmal ist eine 80-prozentig ausgereifte Entscheidung besser als keine.

Was waren für Sie die bewegendsten Momente?

TN: Beeindruckt haben mich die Vertreter der Weltreligionen und Glaubensgruppen bei der Tagung Religions for Peace in Lindau, die Hoffnung ausgestrahlt haben, dass friedliches Nebeneinander gelingen kann, auch wenn uns Despoten, Terroristen und ideologisch Fehlgeleitete immer wieder die Gewaltfratze zeigen.

Bewegt haben mich immer die persönlichen Schicksale, in die ich kurzzeitig Einblick bekommen habe.

Wir erleben derzeit einen großen Generationenumbruch in der Belegschaft. Wie überall wird es auch für die Stadt Lindau immer schwieriger, junge Menschen für die Verwaltung zu begeistern. Würden Sie noch einmal die gleiche Laufbahn einschlagen?

TN: Ich würde mich wieder für das Gemeinwohl und unsere liebenswerte Stadt engagieren wollen und mir wieder etwas suchen, bei dem ich eng mit Menschen arbeite. Aber vielleicht etwas, bei dem der Erfolg der Anstrengung sichtbarer ist.

Würden Sie heute etwas anders machen?

TN: Ich würde mich heute mehr auf meine Verantwortung als Führungskraft gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konzentrieren. Achtsamer sein, bei dem was sie brauchen, um gesund zu bleiben.

32 Jahre lang sind Sie an fast jedem Arbeitstag mit dem Fahrrad in die Verwaltung gefahren. Gibt es schon ein Ersatzprogramm?

TN: Ich werde natürlich auch privat weiterhin radeln. Ich habe drei verschiedene Fahrradtypen, die ich je nach Laune einsetze.

Es gibt noch so viel zu erleben! Ich bin gespannt, welche Stationen und Herausforderungen das Leben noch für mich bereithält. Und ich will alles – auch das Unerwartete- im Vertrauen auf Gottes Segen angehen.

Hier kommt der Text rein!

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Geschrieben von: Redaktion

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