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Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat im Unterjoch, einem Bad Hindelanger Ortsteil, eine neue Luftgütemessstation in Betrieb genommen. Diese ersetzt den bisherigen Standort im Oberjoch. Aber was misst so eine Station überhaupt? Und wie fallen die bisherigen Ergebnisse der Messungen aus?
Wir sprachen mit Susanne Schmid, einer promovierten Chemikerin und Leiterin des Fachreferates für Luftgütemessungen im Bayerischen Landesamt für Umwelt.
Frau Schmid, warum wurde der Standort der Messstation verlegt und welche Vorteile bietet der neue Standort?
Susanne Schmid: Also bei der Station handelt es sich um eine sogenannte Hintergrundmessstation und die soll eben nicht beeinflusst sein von irgendwelchen Schadstoffquellen in der Nähe. Beim alten Standort war es jetzt so, dass wir da zuletzt gewisse Einflüsse aus der Umgebung festgestellt haben, da hat sich einfach was verändert. Mit dem neuen Standort sind wir eben noch ein bisschen ländlicher gelegen und da halten wir jetzt unsere gesetzlichen Vorgaben, an die wir uns richten müssen, wieder voll ein.
Und was genau misst die Station und welche Faktoren beeinflussen diese Messung?
Susanne Schmid: Wir messen an der Station wichtige Kenngrößen für die Luftqualität. Das ist zum einen Feinstaub PM 10. Das sind Staubpartikel, die einen Durchmesser von 10 Mikrometer oder Kleiner haben. Als zweites Messen wir Stickstoffdioxid und als dritte wichtige Kenngröße messen wir bodennahes Ozon. Die ersten beiden Schadstoffe können aus dem Verkehr kommen, müssen sie aber nicht. Und an dem Standort in Bad Hindelang am Unterjoch messen wir, wie die Hintergrundbelastung abseits von Straßen ist. Wir messen zusätzlich an der Station auch metrologische Größen, also zum Beispiel Wind, Luftfeuchtigkeit und auch die Temperatur. Diese Dinge haben eben auch Einfluss auf die Schadstoffbelastung. So kann es zum Beispiel sein, dass der Windstaub von weiter weg zu uns transportiert wird. Wir hatten so letzte Woche zum Beispiel Sahara-Staub auch in der Region gefunden. Der Wind würde auch, gerade wenn er stärker weht, Schadstoffe verdünnen. Das sind alles Dinge, die uns zusätzliche Informationen geben, ob die Messwerte, die wir dort finden plausibel, korrekt und nachvollziehbar sind.
Wie sehen denn die bisherigen Daten über die Luftqualität vor Ort momentan aus?
Susanne Schmid: Also bisher haben wir da in der Region ein sehr niedriges Belastungsniveau, vor allem für Stickstoffdioxid. Aber auch für den Feinstaub haben wir dort niedrige Belastungen. Bei dem bodennahen Ozon man wissen, dass es sogar eher dort gebildet wird, wo man wenig Straßenverkehr oder andere Einflüsse hat. Das wird im Sommer gebildet, bei Sonnenstrahlung, aber auch das ist jetzt in Bad Hindelang deutlich unter der gesetzlich vorgegebenen Informationsschwelle geblieben, die Belastung ist moderat.
Wo kann man die gemessenen Daten finden und spielen diese eine große Rolle für die Menschen?
Susanne Schmid: Unsere Daten veröffentlichen wir im Internet auf unseren Internetseiten vom Bayerischen Landesamt für Umwelt. Die Daten sind aber auch in verschiedenen Apps verfügbar, zum Beispiel in der App Umweltinfo des bayerischen Umweltministeriums. Aber auch Drittanbieter, also andere Apps, nutzen unsere Daten und geben die wieder. Das ist aus unserer Sicht in der Tat eine wichtige Informationsquelle für die Bevölkerung, so ist auch vom Gesetzgeber so gewollt, dass wir diese Daten bereitstellen. Zum Beispiel informieren wir im Sommer ganz speziell nochmal über die Ozon Situation, das ist eben auch ein Schadstoff, der für empfindliche Personen wichtig ist, damit diese sich darüber informieren können. So können sie im Zweifelsfall im Sommer wissen, ob sie sich jetzt nicht so anstrengen oder vielleicht auch einfach nicht ins Freie gehen, sondern eher drinnen bleiben sollten.
Geschrieben von: Redaktion