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Historischer Moment: Erste muslimische Bestattung in Füssen

today26. September 2023 23

Hintergrund
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In einer bedeutsamen Entwicklung hat die Stadt Füssen vor kurzem das erste muslimische Begräbnis in ihrer Geschichte abgehalten. Damit ist Füssen die erste Kommune im Altlandkreis Füssen, die muslimische Bestattungen anbietet. Dieser Meilenstein markiert einen wichtigen Schritt in Richtung kultureller Vielfalt und gesellschaftlicher Integration.

In Füssen hat vor wenigen Tagen das erste muslimische Begräbnis stattgefunden. Damit bietet die Stadt als erste Kommune im Altlandkreis Füssen diese Art von Bestattungen an. Erst vor gut zwei Jahren hatte der Freistaat Bayern als Gesetzgeber die Bestattungs-Verordnung diesbezüglich gelockert und den Weg dafür frei gemacht. Um diese Art der Bestattung durchführen zu können, haben die Mitarbeiter des Füssener Friedhofs ihren Kollegen in der Landeshauptstadt über die Schulter geschaut, erzählt Andreas Rösel, Leiter des Füssener Standesamtes:

Andreas Rösel: „Diese Friedhofsverwaltung ist so offen, wenn man mit denen spricht sind die offen und sagen kommt vorbei, wir haben mit Dummies geübt, wir zeigen euch das, ihr könnt das auch mal machen, damit ihr seht, wie das gehen soll und was da zu beachten ist. Das machen sie immer wieder, wenn Kommunen anfragen, dann geben sie einem hilfreiche Tipps zur Unterstützung und so haben wir die erste muslimische Beerdigung relativ ohne Probleme machen können. Die muslimische Gemeinde war sehr begeistert und hat sich ausdrücklich bedankt.“

So besteht zwar weiterhin eine Sarg-Pflicht, nur werden Ausnahmen seitdem auch zugelassen. Und so eine Ausnahme ist die muslimische Bestattung:

Andreas Rösel: „Der Leichnam wird mit einem Brett, wenn er dann ausgerichtet ist, auf der rechten Seite liegend, er schaut ungefähr in Richtung Tegelberg und Säuling. Die Gräber sind an der Straußbergstraße und da ist es so, dass ein Brett über den Leichnam gelegt wird, zuerst einmal, dass er beim Auffüllen des Grabes nicht zerquetscht wird und zum anderen, dass ein Hohlraum entsteht, um den Verwesungsprozess in Gang setzten zu können“.

Bedenken bezüglich des Grundwassers gibt es keine. Der Kiesboden unter dem Waldfriedhof bietet die besten Grundvoraussetzungen und der Lech mit dem Forggensee als nächste Gewässer sind weit genug entfernt, sagt Rösel. 

Andreas Rösel: „Also insgesamt würde ich mal sagen, ist das eine Win-win-Situation für den Friedhof und für die Füssener Bürgerinnen und Bürger, die hier Zuhause sind. Vor allem die dritte und vierte Generation der Füssener, die muslimischen Glaubens sind“.

Die Möglichkeit, nun also muslimische Bestattungen durchzuführen, ist somit eine große Aufwertung für die Stadt und ihre Bürger, so Andreas Rösel. Er sieht darin aber auch noch eine andere Chance:

Andreas Rösel: „Dadurch hoffen wir, dass insgesamt ein anderes Benutzungsverhalten wieder auftritt und dass man den Friedhof einfach auch sieht, für alle Füssenerinnen und Füssener. Und da spielt es keine Rolle, ob sie in die eine Richtung beten oder in eine andere. Wichtig ist, dass wir zusammenhalten und dass wir Füssener sind“.

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Geschrieben von: Redaktion

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