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Dass ein öffentliches Bad schließen muss, kommt im Allgäu nur selten vor. Für das Alpenbad in der Ostallgäuer Gemeinde Pfronten hat am gestrigen Sonntag die letzte Stunde geschlagen. Ab heute ist das Bad geschlossen, eine Ära, die nun nach fünfzig Jahren zu Ende gegangen ist. Das Bad und seine Bausubstanz befinden sich in einem “desolaten Zustand“, das hatten mehrere Gutachten gezeigt. Eine notwendige Investition, um alles wieder zu erneuern, hatte auch keinen Sinn mehr gemacht. Bis der Schlüssel aber endgültig herumgedreht werden kann, werden noch einige Wochen vergehen, sagt Betriebsleiter Harald Wöhr:
Also den Schlüssel umdrehen, das wird mit Sicherheit noch eine Weile dauern, weil selbst wenn jetzt die Freibadsaison zuende ist, dann müssen wir ja trotzdem noch die Arbeiten so verrichten, als würden wir in die Revision gehen. Also am Ende der Saison macht man das Bad soweit sauber, klar Schiff. Das sind genau die Maßnahmen, die wir jetzt dann auch machen werden.
Über viele Jahre hinweg hat das Thema den Gemeinderat begleitet, bis im Juni dann der Schlussstrich gezogen und die Schließung des Alpenbads beschlossen wurde. Eine der wichtigsten Arbeiten, die jetzt nach der Schließung pasieren muss:
Chlorgas als Desinfektionsmittel vom Wasser her, das ist wenn dann das Erste, das ich komplett abklemme oder abtrenne und so schnell wie mögich schaue, dass die ganzen Leitungen wirklich frei von Chlorgas sind, weil Chlorgas an sich tödlich ist. Das heißt die Leitungen, die das Becken reinigen, müssen komplett alle freigespült werden. Es wird einfach nur abgesaugt oder abgepumpt und wenn die Leitungen dann soweit leer sind, dann werden in erster Linie die Gefahrenstellen beseitigt, indem die Flaschen erstmal wegkommen. Da habe ich insgesamt sechs Flaschen, die an einem Apparat dranhängen und alles versorgen. Und dann haben wir noch neun Flaschen in Reserve.
Jetzt geht es vor allem darum, das Bad erst mal vor einem weiteren Verfall zu schützen, zumal eben keiner weiß, wie es weitergeht. Denn bleiben die Becken über längere Zeit hinweg wasserlos, bilden sich schnell Risse, die nur noch schwer oder meist gar nicht mehr zu reparieren sind. Was passiert mit dem Inventar und den Geräten?
Also ich hoffe, dass ich noch Vieles verkaufen kann, gerade die technischen Einrichtungen, wie Mess- und Regelanlagen, die für die Überwachung der einzelnen Becken vorhanden sind. Genauso wie Reinigungsgeräte etc., die nicht mehr benötigt werden. Das ein oder andere Equipment an den Händler wieder zurückgeben, und alles was wir zu Geld machen können veräussern so gut es geht und den Rest wirklich zurückbauen und warten, wer wie was macht.
Denn: wie es genau mit dem Bad weitergeht, steht nach wie vor in den Sternen. Nach einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösung wird in Pfronten weiterhin gesucht. Es könnte aber möglicherweise sein, dass die Außenbecken als Freibad erhalten werden können, sagt Pfrontens Bürgermeister Alfons Haf:
Zwei Dinge, die wir gerade untersuchen, sind einmal Öffnung des Freibades für die nächsten Sommer und zweitens, was machen wir mit dem Rest des Gebäudes, das jetzt nicht unmittelbar von der Statik betroffen ist? Denn die niedrigeren, dem Hang zugewandten Räume können wir evtl. weiter anbieten. Da hoffe ich, dass wir bald Klarheit haben und dann im Gemeinderat diese zwei Themen entsprechend beschließen können.
Diese Klarheit will Bürgermeister Haf gerne bis Ende kommender Woche haben. In der Gemeinderatssitzung am 28. September steht das Thema nämlich dann wieder auf der Tagesordnung.
Geschrieben von: Redaktion