Edgar Rölz zu Gast im SonnTalk von Radio AllgäuHIT

Ein Beitrag von Norbert Kolz

Die Flüchtlingskrisen der letzten Jahre stellen die sozialen Einrichtungen vor organisatorische und menschliche Probleme. Das war 2015 so und ist auch aktuell nicht anders. Zu den großen Organisationen gehört auch das Bayerische Rote Kreuz, kurz BRK. Im Sendegebiet von Radio AllgäuHIT war und ist hier der Kreisverband Oberallgäu des BRK gefordert.

An der Spitze steht seit zwei Jahren Edgar Rölz. Der Mann ist ein Macher und hat seine Führungsqualitäten zuvor schon 18 Jahre lang als Bürgermeister von Fischen unter Beweis gestellt. Von 2002 bis 2020 war Rölz Chef der Verwaltung und an der Spitze des Gemeinderates in Fischen. Ob ukrainische Flüchtlinge, Menschen mit Migrationshintergrund, Wärmestube oder gestiegene Energie- sowie Lebensmittelkosten, all das sind Herausforderungen und genau darüber sprach Edgar Rölz am Wochenende bei Radio AllgäuHIT im SonnTalk bei Norbert Kolz.

Norbert Kolz: "Was kam da auf den Kreisverband des BRK Oberallgäu und auf sie persönlich zu?"

Edgar Rölz: "Wir haben die Turnhalle in Rettenberg zur Aufnahme der Flüchtlinge umgebaut. Dort haben wir mit unseren Bereitschaften entsprechend, die Logistik unterstützt. Im Rückblick war das eine interessante und schwierige Zeit, weil eigentlich niemand genau wusste, wann genau und wie viele Flüchtlinge kommen. Da war bei unseren Bereitschaften eine sehr große Flexibilität gefordert."

Norbert Kolz: "Es geht ja nicht nur um ein Bett, das warme Mittagessen, Kleidung und Gesundheitsversorgung. Es geht auch, zum Beispiel, um Einsamkeit. Ich glaube, das ist ein Wort oder ein Zustand, den man nicht unterschätzen darf."

Edgar Rölz: "Das Thema Einsamkeit gilt letztlich für Alleinlebende jeden Alters. Gerade bei Senioren, bei denen keine Kinder da sind, oder die Kinder irgendwo in Deutschland verteilt sind, da versuchen wir bei Einsamkeit diese Menschen zu unterstützen. Hier sind wir auch nicht alleine, da andere starke Sozialpartner, z.B. die Kirche auch entsprechende Hilfe und Unterstützung anbieten."

Norbert Kolz: "Hatten sie als Erster Bürgermeister in Fischen und auch jetzt als BRK-Vorsitzender das Gefühl, dass die Politik Sie im Stich gelassen hat?"

Edgar Rölz: "Also vom Grundsätzlichen her nicht. Wir genießen großen Respekt und Anerkennung für die Leistungen, auch im Katastrophenschutz."

Norbert Kolz: "Kommt das, wenn ich sie hier unterbrechen darf, besonders oder nur dann zum Ausdruck, wenn Fest gefeiert werden oder gerade auch vor Wahlen, der 8. Oktober lässt grüßen."

Edgar Rölz: "Also im Katastrophenschutz, da ist ja der Freistaat der Träger, da bekommen wir neue Fahrzeuge, die wir demnächst mit den Bereitschaften Immenstadt und Sonthofen einweihen und übergeben, das hat mit der Wahl nichts zu tun."