Landkreis Unterallgäu treibt ÖPNV voran

Ob Flexibus, Staudenbahn oder Regio-S-Bahn: Der Landkreis Unterallgäu versucht, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Unterallgäu kontinuierlich weiter auszubauen. Im Ausschuss für Mobilität, Nahverkehr und Verkehrsvernetzung des Unterallgäuer Kreistags ging es nun um den aktuellen Stand verschiedener Vorhaben.

Flexibus: Das Landratsamt hat das Gebiet für den Flexibus-Knoten Bad Grönenbach-Illerwinkel neu zugeschnitten, informierte Sachgebietsleiterin Christine Heim. Da sich die Gemeinden Lautrach und Woringen gegen den Flexibus ausgesprochen haben, wurde der Knoten auf die Gemeinden Bad Grönenbach, Legau, Wolfertschwenden, Kronburg, Benningen und Lachen beschränkt. Ab Mitte Oktober soll der Flexibus in diesen Gemeinden verkehren. Damit die Fahrgäste nach Memmingen weiterfahren können, wird in Woringen eine Flexibus-Haltestelle eingerichtet, an der man in den Linienbus umsteigen kann. Mehr Haltestellen werde es dort allerdings nicht geben, so Heim. Änderungen gibt es auch beim Flexibus-Knoten Markt Wald-Tussenhausen: Da Markt Wald aus dem Vorhaben ausgestiegen ist, soll Tussenhausen in den Knoten Mindelheim aufgenommen werden. Hierzu gebe es aktuell Gespräche.

Staudenbahn: Das zur Reaktivierung der Staudenbahn geplante Potentialgutachten kann erst in Auftrag gegeben werden, wenn sich auch der Landkreis Augsburg zur Wiederbelebung dieses Streckenteils bekannt hat. „Wir sind ausgebremst worden“, sagte Heim. Der Mobilitätsausschuss hatte sich bereits im November vergangenen Jahres für eine Reaktivierung ausgesprochen und die Erstellung einer Fahrgastprognose für den Streckenabschnitt zwischen Langenneufnach und Türkheim-Bahnhof beschlossen. In der Zwischenzeit hätten die Bayerische Eisenbahngesellschaft und das Verkehrsministerium allerdings auch einen ähnlichen Beschluss des Landkreises Augsburg gefordert, auf den man nun warten müsse. Augsburg will den Beschluss laut Heim im Juli fassen.

Regio-S-Bahn: Läuft alles nach Plan, gehen die sogenannten Memminger Halte der Regio-S-Bahn 2027 in Betrieb. Darüber informierte Dr. Oliver Dümmler vom Regio-S-Bahn-Verein. Der Verein betreut das Projekt Regio-S-Bahn Donau-Iller, im Rahmen dessen in der Region sechs neue Haltestellen entstehen sollen – in Pleß, Fellheim, Heimertingen, Memmingen-Amendingen, Memmingen-Berufsbildungszentrum und Buxheim. Der Landkreis Unterallgäu treibt das Vorhaben finanziell mit voran.

Studie zum Verkehrsverbund: Die Studie zur Erweiterung des Verkehrsverbunds und zur Integration des Schienentarifs, die der Landkreis Unterallgäu mit in Auftrag gegeben hat, soll Ende dieses Jahres abgeschlossen werden, informierte Helmut Höld, ÖPNV-Beauftragter am Landratsamt. Damit der ÖPNV einfacher genutzt kann, laufen aktuell bayernweit Studien, um ein einheitliches Tarifsystem für Bus und Bahn in den Verkehrsverbünden einzuführen – auch in der Region. Für die Studie im Gebiet des Verkehrsverbunds Mittelschwaben (VVM), zu dem das Unterallgäu gehört, wurden Fahrgastbefragungen in den Zügen durchführt. Diese sind mittlerweile abgeschlossen. Derzeit werden die Ergebnisse laut Höld analysiert und aufgearbeitet. Zur künftigen Organisation des Verbunds seien zwei Modelle im Gespräch.