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Das Allgäuer Literaturfestival neigt sich langsam dem Ende zu. Am Donnerstag findet auf dem Hündle bei Oberstaufen eines der Highlights statt: Wigald Boning liest auf dem Berg aus seinem Buch "Lauf Wigald Lauf".
AllgäuHIT hat mit Wigald Boning höchstpersönlich gesprochen.
Herr Boning – warum eine Lesung auf dem Berg?
Wigald Boning: “Da fühle ich mich besonders wohl! Ich meine, dort schon einmal gelesen zu haben vor einigen Jahren beim Literaturfest war das so oder habe ich mich da vertan? Jedenfalls, oben auf dem Berg liest sich besonders gut – man muss nur aufpassen, dass man beim Lesen nicht in die untergehende Sonne schaut. Ich bin ja Kind des Flachlandes und habe mich immer schon zu den Bergen hingezogen gefühlt. Ich freue mich immer, wenn ich einen Vorwand finde, dort zwischendurch auch mal hinzukommen, abseits der Freizeit. Und so ist das am Allerbesten! Ich komme in die Berge, kann auch was vorlesen, lerne nette Leute kennen und kriege auch noch essen umsonst!”
Sie haben ja im Allgäu gewohnt und leben jetzt am Ammersee – was fasziniert Sie als geborener Nordseeanreiner am Allgäu?
Wigald Boning: "Ja, warum Allgäu? Das ist eine erstens betörend schöne Gegend und auch recht wunderbar wie ich finde. Die Spiritualität dort. Der Menschenschlag, der mir auch durchaus liegt, der kommt mir sehr bekannt vor – auch aus dem Norden übrigens. Ich habe mich im Allgäu immer sehr wohl gefühlt und umso schöner, dass ich jetzt auch etwas vorlesen kann und ich bin sicher, dass ich auch Textstellen finde, die mit dem Allgäu im Zusammenhang stehen.”
Viele Menschen, die in den Bergen wohnen und dort aufgewachsen sind, zieht es ja eher ans Meer, also genau umgekehrt. Warum denken Sie ist das so?
Wigald Boning: “Vielleicht ist das so eine wechselseitige Anziehungskraft dessen, was man gerade nicht hat. Allerdings gibt es im Allgäu auch wunderschöne Seen also man kann, man muss nicht komplett auf Wasser verzichten, aber ich verstehe schon, dass wenn man aus den Bergen kommt, einem das Meer besonders attraktiv erscheint, weil das eben diese Weite hat und etwas Exotisches auch. Das man zu Hause eben nicht hat. Aber umgekehrt ist es genau so: Für mich als Nordsee-Anrainer waren die Berge natürlich der Gipfel der Fremdheit.”
Jetzt aber nochmal zu ihrem Buch – um was geht es in "Lauf, Wigald, lauf", auf was können sich die Besucher ihrer Lesung freuen?
Wigald Boning: “Ja, ich habe vorletztes Jahr 52 Marathonläufe in 52 Wochen absolviert. Also bei mir war freitags oder samstags, manchmal auch sonntags der Tag, an dem ich mich sehr, sehr früh zu Hause verabschiedete. So gegen 04:00 Uhr, dann meinen Marathon absolvierte und mit der Semmeltüte in der Hand zu Hause wieder aufkreuzt. Das dürfte einer meiner sportlichen Höhepunkte meines Lebens gewesen sein. Ich habe ein Buch darüber geschrieben und das ist auch durchaus unterhaltsam, spielt in allen möglichen Gegenden, auch im Hochgebirge, und man kann auch als Nicht-Läufer durchaus interessante Passagen finden. Also man muss jetzt nicht denken Joggen ist jetzt nicht so mein Fall, das spare ich mir, da geh ich nicht hin zur Lesung. Nein, alle sind aufgefordert, tunlichst zu erscheinen. Dankeschön!”
Vielen Dank Herr Boning.
Wigald Boning liest am Donnerstag, 25. Mai, an der Bergstation Hündle im Rahmen des Allgäuer Literaturfestivals. Die Lesung beginnt um 19 Uhr.
Geschrieben von: Redaktion