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Die Freilichtbühne in Altusried ist weit über das Allgäu bekannt. Jedes Jahr produzieren die Verantwortlichen dort ein Theaterstück, alles wird durch Ehrenamtliche organisiert, auch die Darsteller sind Laien. Corona brachte der Freilichtbühne wie vielen anderen kulturellen Einrichtungen große Probleme. Unterstützung erhielt sie durch den Freistaat Bayern.
Am Montag war Bayerns Wissenschafts- und Kulturminister vor Ort, um sie die Spielstätte anzuschauen. Der Allgäuer CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Kreuzer hatte ihn eingeladen. In diesem Sommer wird Ronoja Räubertochter auf der Freilichtbühne in Altusried zu sehen sein. AllgäuHIT hat mit Markus Blume über den Stellenwert von Kultur in Bayern gesprochen.
Herr Blume, warum ist die Kulturförderung in Bayern so wichtig?
"Kultur macht den Freistaat lebendig. Das Selbstverständnis von uns ist, wir sind ein Kulturstaat, so steht es sogar in der Verfassung. Wir leben von einer unglaublichen Vielfalt in allen Landesteilen, da gehören natürlich die ganz Großen dazu, die international strahlt, da gehören aber auch neue dazu, wie das Festspielhaus in Füssen als Musicaltheater und da gehören aber auch ganz viele dazu, die prägend sind für eine Region. Die Freilichtbühne Altusried zählt zu den bedeutendsten Freilichtbühnen Bayerns, sie ist ganz vorne mit dabei und sie kann stolz darauf sein, weil sie kein Profibetrieb ist, sondern nur von Ehrenamtlichen bespielt wird, ein Amateurbetrieb ist. Und das mit einer solchen Leidenschaft zu machen und gleichzeitig weit über die Region hinaus ein kulturelles Ausrufezeichen zu setzen, das ist schon etwas Besonderes."
Was tut die Staatsregierung, um Kultur zu fördern bei uns in Bayern?
"Wir haben vielfältige Instrumente. Wir fördern natürlich unsere staatlichen Einrichtungen dauerhaft, wir fördern die nichtstaatlichen Einrichtungen, die über einen längeren Zeitraum zeigen, dass sie ein Profibetrieb sind, wie eben das Festspielhaus Füssen und wir versuchen den Boden fruchtbar zu machen, damit überall kulturelles Leben blühen kann. In Altusried, da helfen wir, wenn es mal eng wird, wie aktuell nach den Corona-Jahren. Das hat alle ein bisschen gebeutelt, es gab eine Fraktionsinitiative, 400.000 Euro haben wir im bayerischen Landtag gemeinsam locker gemacht und beschlossen, um über diese holprige Zeit ein wenig zu helfen, und wenn dann demnächst hier wieder etwas ganz Großes geplant wird, vielleicht im Jahr 2025, dann bin ich bereit, dass wir den Kulturfonds Bayern an den Start bringen, und dann wirklich ganz große, tolle Kulturprojekte hier zu fördern."
Wie hat die Corona-Pandemie die Bedeutung kultureller Veranstaltungen verändert?
"Es hat sich was verändert mit Corona, es ist nicht mehr alles selbstverständlich, man geht nicht mehr aus Gewohnheit irgendwo ins Theater, ins Musical oder in die Oper, sondern es ist notwendig, dass alle Veranstalter sich wieder neu um ihr Publikum bemühen, und das setzt schon wieder neue Kräfte frei, und deswegen freue ich mich auch hier diese große Leidenschaft zu sehen. Die Freilichtbühne Altusried ist ein Theater, das aus der Region getragen wird, wo ganz viele das ganze Jahr über hier am Start sind, proben, da sind ja halbe Dörfer hier im Ensemble und deswegen mache ich mir hier um die Zukunft keine Sorgen, das ist eine Einrichtung, die ist im Herzen der Region verankert, und wo auch immer es notwendig ist unterstützen wir das durch den Freistaat Bayern. "
Die Freilichtbühne in Altusried ist im Oberallgäu seit vielen Jahren ein besonderes Highlight im kulturellen Jahresverlauf – für wie wichtig erachten Sie solche Spielstätten gerade im ländlichen Raum?
"Das Schöne und Besondere bei uns in Bayern ist, Kultur findet überall statt, es ist nicht nur eine Angelegenheit in den Metropolen, und deshalb haben wir auch unsere Förderinstrumentarien so angelegt, dass Kultur überall blühen kann. Der Kulturfonds zum Beispiel ist überall einsatzfähig nur nicht in München und Nürnberg, weil wir deutlich machen wollen, dass in den großen Metropolen vieles anderen Gesetzmäßigkeiten folgt, da gibt es auch andere Finanzierungsquellen, aber hier im ländlichen Raum wird Vieles durch den großen Einsatz der Bevölkerung und auch der Kommunen getragen, das wollen wir unterstützen und deswegen gibt es beispielsweise den Kulturfonds und die Festivalförderung und vieles mehr, das vor allem für den ländlichen Raum gedacht ist."
Geschrieben von: Redaktion