Schneesportfestival lockt tausende Schüler ins Skigebiet Oberjoch

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert gelingt es dem Schwäbischen Skiverband jährlich aufs Neue, Tausende Schülerinnen und Schüler bei einem „Schneesportfestival“ im Skigebiet Oberjoch für den Wintersport zu begeistern. Die zweijährige Zwangspause änderte daran nichts – 2023 nahmen mehr als 2.800 Kinder und Jugendliche aus 34 Schulen der Regierungsbezirke Stuttgart und Tübingen an der Veranstaltung teil.

Schulen aus dem baden-württembergischen Allgäu (Wangen, Isny) waren ebenso mit dabei wie Kinder aus den Regionen um Ulm, Stuttgart, Horb oder Tauberbischofsheim. Eine Schule nahe Schwäbisch-Hall schickte alle 585 Schüler mit zum Schneesportfestival ins Skigebiet Oberjoch.

Die Kinder und Jugendlichen wurden betreut von 120 Helferinnen und Helfern aus 15 Vereinen, die teils seit dem ersten Tag mit dabei sind. Seit der Premiere des Schneesportfestivals 1998 nahmen insgesamt rund 60.000 Schulkinder an der Schulsportveranstaltung in Bad Hindelang teil. „Es ist großartig, was über die Jahre gewachsen ist – eine Schulsportveranstaltung dieser Art gibt es meines Wissens bundesweit nicht. Unser Grundgedanke ist seit jeher, allen Kindern und Jugendlichen einen vielseitigen Wintersporttag zu ermöglichen und Spaß an der Bewegung in winterlicher Umgebung und großartiger Natur zu vermitteln. Wichtig war uns immer, dass es nicht nur um die Wintersportdisziplinen geht, sondern um das Kollektiv. Auch 2023 waren viele Teilnehmer dabei, die keine Skifahrer oder Snowboarder sind“, sagt Wolfgang Müller, Organisations-Team-Leiter des Schneesportfestivals.

Dass es das Wintersport-Ereignis in dieser Form überhaupt und noch immer gibt, ist auch das Verdienst des früheren Chefs der Bergbahnen Hindelang-Oberjoch, Eric Enders, sowie des aktuellen Bergbahn-Vorstandes Michael Riedlinger: „Das Schneesportfestival des Schwäbischen Skiverbandes war für die Bergbahnen und die Gemeinde schon immer ein Highlight. Von Beginn an war uns wichtig, dass sich die Schüler und ihre Lehrer wohlfühlen, unvergessliche Wintersporttage in Bad Hindelang verbringen und zu Hause von ihren schönen Erlebnissen im Skigebiet Oberjoch erzählen. Es freut mich sehr, dass die Begeisterung bis heute geblieben ist“, sagt Enders, der mittlerweile 2. Bürgermeister ist.

Michael Riedlinger stößt in dasselbe Horn: „Wie eng die Verbindung über mehr als zwei Jahrzehnte gewachsen ist, hat man in diesem Winter gesehen. Es hat uns riesig gefreut, dass wir auch dem Schwäbischen Skiverband grünes Licht für die Wintersaison 2023 und die damit verbundene eigene Anreise nach zwei Jahren Pause geben konnten. Einmal mehr haben wir dann vor Ort erlebt, dass das Skigebiet Oberjoch prädestiniert ist für Kinder, Jugendliche und Familien.“

Wer kein geübter Wintersportler ist, sammelt beim Schneesportfestival in Schnupperkursen Erfahrungen in den Disziplinen Ski alpin, Snowboard, Ski-Langlauf, Schneeschuhwandern oder beim Biathlon, spielt im Schnee Volleyball, rast auf Schwimmreifen ähnelnden „Snow Tubes“ hinab ins Tal oder begibt sich bei einer Schnitzeljagd mit GPS im Familienskigebiet in Bad Hindelang auf Schatzsuche. Geplant waren auch Rodelfahrten, die jedoch witterungsbedingt zu diesem Termin nicht möglich waren. Ferner haben die Organisatoren die bekannte und erfolgreiche heimische Schlittenhunde-Rennläuferin Marina Brutscher mit ins Angebot integriert. Brutscher zeigt interessierten Kindern und Jugendlichen Einblicke in den Wettkampfsport, den sie mit ihren Huskys betreibt.

Beim 24. Schneesportfestival 2023 wurden zudem erneut das Landesfinale von Jugend trainiert für Olympia Wettkämpfe im Ski alpin durchgeführt. 400 Schüler nahmen bei einem Riesenslalom an den Schulmeisterschaften und dem württembergischen Landesfinale innerhalb des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ teil. Das aktuelle Organisations-Team um Wolfgang Müller, Gisela Hänsler, Axel Schmid, Martina Klose und Berti Rieder freut sich sehr darüber, dass das Schneesportfestival noch immer so gut angenommen wird. Müller wünscht sich Nachahmer, um den fortschreitenden Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu stoppen.

Wolfgang Müller: „Wenn man bedenkt, dass wir im Schwäbischen Skiverband insgesamt 90.000 Mitglieder haben, von denen nur etwa 2.000 Rennläufer sind, wird klar, dass wir insbesondere der Allgemeinheit Angebote für Sport- und Bewegung machen müssen. Ich sehe mich und zugleich uns alle in der Pflicht und Verantwortung, das weiter zu forcieren.“