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Zusammen mit MdL Dr. Leopold Herz besuchte Umweltminister Thorsten Glauber die Kläranlage des Abwasserverbandes Obere Iller in Thanners. Auch Landrätin Indra Baier-Müller nutzte die Gelegenheit, sich über die Abwasserbeseitigung im südlichen Landkreis zu informieren.
Geschäftsführer Siegfried Zengerle zeigte die Eckdaten des Verbandes und Größenordnungen des komplexen Kanalnetzes mit seinen über siebzig Sonderbauwerken und die aktuelle Situation auf der Kläranlage auf. Der technische Betriebsleiter der Kläranlage, Ken Richter berichtete dann über die Baumaßnahmen wie das neue Zwischenhebewerk und die Erneuerung der Belüfterplatten in den Nachklärbecken. Allein diese beiden Maßnahmen führten schon zur Minderung der Stromkosten um rund 157.000 Euro pro Jahr und Verminderung der Umweltbelastung um 275 Tonnen CO². Heuer sollen noch die Gebläse für die Belüftung erneuert werden. Zu erwarten sind weitere Einsparungen an Stromkosten von etwa 120.000 Euro pro Jahr.
Bis zum Jahr 2030 soll nach dem betriebsinternen Zukunftskonzept des AOI, so Verbandsvorsitzender Dieter Fischer, der Abwasserverband mindestens energieneutral sein. Zur zusätzlichen Stromgewinnung ,aber auch wichtige Verbesserung der Betriebssicherheit, geht ab dem Frühjahr der neugebaute weitere Faulturm in Betrieb. Mit dem dort zusätzlich gewonnenen Gas aus dem Klärschlamm könnten durch den eigen erzeugten Strom weitere 60.000 Euro pro Jahr und 100 Tonnen CO² im Jahr eingespart werden. Auch wird zusätzlich noch eine Photovoltaikanlage errichtet.
Ein großes Thema war in der anschließenden Diskussion mit Staatsminister Glauber die Entsorgung von jährlich rund 6.300 Tonnen Klärschlamm. Obwohl der Verband zusammen mit dem Abwasserverband Kempten und weiteren Klärwerken von Kommunen und Verbänden aus dem Westallgäu unter der Regie des ZAK (Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten) insgesamt 26.000 Tonnen zur längerfristigen Entsorgung ausgeschrieben hatte, erhöhen sich allein beim AOI die jährlichen Kosten hierfür von 700.000 Euro im Jahr 2019 auf über eine Million Euro in Jahr 2024. Neben den Kosten für die Monoverbrennung des Klärschlamms mit Phosphatrückgewinnung ist für den AOI die Entsorgungssicherheit ein großes Thema, da es in der Region eigentlich nur einen Entsorger gibt, so Verbandsvorsitzender Fischer. Staatsminister Glauber erläuterte ausführlich die Bemühungen seines Ministeriums, mit zielgerichteten weiteren Genehmigungen für Entsorgungsanlagen, die aus dem Klärschlamm zumindest Wärme gewinnen, eine flächendeckende Entsorgung in Bayern sicherzustellen. Es gibt auch schon Pilotprojekte, die sich mit der Umwandelung des Klärschlamms in Kraftstoffe beschäftigen.
Weitere Themen waren noch die Sicherstellung der Fällmittel für die Abwasserreinigung nachdem es im letzten Herbst größte Lieferschwierigkeiten gab und letztendlich auch ordentliche Preiserhöhungen. Ohne diese Fällmittel können die Grenzwerte für das gereinigte Abwasser nicht eingehalten werden und eine hohe Abwasserabgabe droht. Diese Sorgen vom Verbandsvorsitzenden Fischer konnte Staatsminister Glauber aber entkräften. Er sprach vielmehr noch den Bau einer 4. Reinigungsstufe für die bessere Beseitigung von Arzneimittelrückständen etc. an. Es werden bis zum Jahr 2026 der Bau von 13 Anlagen bayernweit gefördert, dann sollen weitere 93 Projekte nach diesen Erfahrungen umgesetzt werden. Auch der AOI ist da dabei!
Zum Abschluss lud Verbandsvorsitzender Fischer noch zur Besichtigung der Kläranlage ein und zwar von oben über 101 Stufen auf die beiden Faultürme. Dort zeigte Betriebsleiter Richter den Lauf des Abwassers und die einzelnen Reinigungsstufen der Kläranlage auf.
Geschrieben von: Redaktion