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Am Nikolaustag gegen 06:30 Uhr teilten Beschäftigte des Klinikums Immenstadt mit, dass sie ein Neugeborenes im Eingangsbereich der Notaufnahme gefunden hätten. Die Kriminalpolizeiinspektion Kempten ermittelt nun und sucht nach der Mutter, die etwa 20 bis 25 Jahre alt sein und Zeugen gegenüber einen gepflegten Eindruck gemacht haben soll. Das Kind soll unterdessen in einer Pflegefamilie unterkommen.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wurde das Kind kurz nach der Geburt im Windfang des Krankenhauses abgelegt. Der kleine Junge war in Handtücher eingewickelt und nach Aussage des Klinikums offensichtlich kurz nach der Gebourt dort abgelegt worden. Eine Pflegekraft hat das Baby gefunden und sofort einer medizinischen Behandlung zugeführt. Der Säugling war zum Auffindezeitpunkt leicht unterkühlt, jedoch sonst in einem guten gesundheitlichen Zustand. Er wurde noch am Vormittag auf die Kinderstation ins Klinikum Kempten verlegt.
Zeugen beobachteten im relevanten Tatzeitraum eine Frau, welche als Mutter des Säuglings in Betracht kommt. Die Frau wird als 20 bis 25 Jahre alt, sehr gepflegt, bekleidet mit einer grünen Daunenjacke und einer weiß-grünen Mütze und hochdeutsch sprechend beschrieben.
Das Kind wurde offiziell vom Jugendamt des Landkreises Oberallgäu in Obhut genommen. Die Vormundschaft wurde durch das Familiengericht bestellt. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird das Kind einer qualifizierten Pflegefamilie übergeben. Das Jugendamt des Landkreises bedankt sich für die große Bereitschaft der Bevölkerung, sich um das Kind zu kümmern, bittet aber darum, von weiteren Angeboten abzusehen. Darüber hinaus weist die Behörde darauf hin, dass natürlich auch die Mutter jede Art von Unterstützung erhalten wird, sollte sie sich melden.
Die weiteren Ermittlungen hat die Kripo Kempten unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kempten übernommen. Zeugen, welche Hinweise auf die Tat oder die Kindsmutter geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Kempten unter der Telefonnummer 0831/9909-0 zu melden.
Neugeborene mit erhöhtem Risiko, auszukühlen
Wie eine Sprecherin des Klinikums berichtet, haben Neugeborene ein deutlich erhöhtes Risiko auszukühlen, da sie eine relativ große Körperoberfläche in Relation zur Körpermasse und zudem wenig Unterhautfettgewebe haben. Je niedriger das Geburtsgewicht von Neu- bzw. Frühgeborenen ist, desto höher ist das Risiko für eine Unterkühlung. Bei dem gefundenen Baby wurde eine Unterkühlung festgestellt, die jedoch durch die schnelle Behandlung, soweit aktuell beurteilbar, keine Komplikationen verursacht.
Möglichkeit der vertraulichen Geburt
Die Geburtskliniken des Klinikverbunds Allgäu bieten Müttern, die ihr Kind nicht behalten möchten, die Möglichkeit einer vertraulichen Geburt. Hierbei können Mütter, ohne die Angabe ihres Namens, ihr Kind im Kreißsaal entbinden. Die Kliniken halten daher keine Babyklappen vor.
"Natürlich sind die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegt und betroffen über dieses Ereignis. Vor allem sind jedoch alle froh, dass es dem kleinen Jungen gut geht", so die Kliniksprecherin weiter.
Geschrieben von: Redaktion