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Wenn bei einem Unglück viele Personen zu Schaden kommen, sei es beispielsweise bei einem schweren Unfall, einem Großbrand oder durch eine kollektive Lebensmittelvergiftung, kommt in aller Regel die Schnelleinsatzgruppe (kurz: SEG) Behandlung des Bayerischen Roten Kreuzes zum Einsatz.
Sie liefert dem Rettungsdienst am Ort des Geschehens wertvolle Unterstützung in Form von Material und Man- bzw. Frauenpower. Was genau es mit dieser Spezialeinheit auf sich hat, erläutert Michael Buhmann. Er ist seit mehr als 25 Jahren beim BRK Oberallgäu tätig und leitet die SEG Behandlung in Oberstaufen.
„Die SEG Behandlung Oberallgäu besteht aus zwei Sanitätstrupps. Deren Aufgabe ist es, bei einem sogenannten `Massenanfall´ von Verletzten oder Erkrankten schnellstmöglich dringend benötigtes medizinisches Material wie Infusionen, Sauerstoffgeräte, Verbandstoffe und Ähnliches sowie Zelte, Tragen und Decken an der Einsatzstelle bereitzustellen und den Rettungsdienst bei der Versorgung der Verletzten zu unterstützen“, erklärt Michael Buhmann.
„Dadurch können die vielen Betroffenen so effizient und schnell wie möglich fachgerecht behandelt werden.“ Entstanden ist die SEG Behandlung Oberallgäu im Jahr 2008 (ihre Vorgängerin war die Schnelleinsatzgruppe SEG SAN OA). Sie ist bei der BRK-Bereitschaft Oberstaufen verortet und besteht aktuell aus rund 30 speziell ausgebildeten, ehrenamtlich aktiven Einsatzkräften, allesamt Mitglieder der Bereitschaft Oberstaufen. Buhmann: „Sämtliche Mitglieder der SEG haben die BRK-Helfergrundausbildung, die sanitätsdienstliche Ausbildung, den Grundlehrgang Betreuung und teilweise weitere Ausbildungen, etwa als Rettungssanitäterin oder Rettungssanitäter absolviert und sind somit bestens auf ihre Aufgaben vorbereitet.“ Zur deren Ausübung können die Aktiven, die dem `Kreisfachdienstleiter Sanitätsdienst´ Matthias Straub unterstehen, auf einen Mannschaftstransportwagen sowie einen Gerätewagen mit umfangreicher taktischer und medizinischer Ausrüstung zurückgreifen.
Um welche Art von Schadensfällen sich die Einsätze drehen, fasst Michael Buhmann so zusammen: „Wir hatten bereits Einsätze bei einem Busbrand im Westallgäu, bei Bränden in einem Altenheim und in Krankenhäusern oder auch als plötzlich eine große Zahl von Gästen auf Berghütten, in Hotels oder Jugendherbergen gleichzeitig erkrankten und zum Beispiel an schweren Durchfallerkrankungen litten. Im Jahr 2022 hatten wir bislang zwei Alarmierungen. Beide Male ging es um eine größere Anzahl an erkrankten Personen, einmal in einer Flüchtlingsunterkunft, das andere Mal in einem Oberallgäuer Hotel. Grundsätzlich sind wir natürlich froh, wenn keine Unglücke geschehen, die das Ausrücken der SEG nötig machen. Aber wenn etwas sein sollte, stehen wir innerhalb weniger Minuten bereit.“
Geschrieben von: Redaktion