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Die Suche der Stadt Sonthofen nach einem neuen Schneelagerplatz hat ein Ende. Die aktuelle Fläche am Krebsbach kann ab dem Winter 2023/24 nicht mehr genutzt werden. Der Bau- und Umweltausschuss stimmte in seiner jüngsten Sitzung nun einem neuen Standort zu, der direkt an der B308 bei der Abfahrt nach Imberg liegt.
Die Stadt Sonthofen war auf der Suche nach einem neuen Schneelagerplatz. Der aktuell genutzte Platz am Krebsbach liegt zum einen im Retentionsraum der Iller und ist nicht ausreichend. Die Genehmigung für diesen Standort läuft 2023 aus. Zum anderen steht der Platz am Krebsbach durch die Erneuerung der Illerbrücke B19 durch das Staatliche Bauamt ab dem Winter 2023/2024 nicht mehr zur Verfügung.
Bereits 2018 war die Verwaltung mit der Suche nach einem neuen Lagerplatz beauftragt worden. Im Gebiet Imberg, direkt neben der B308, stand damels ein Standort zur Diskussion. Der Bau- und Umweltausschuss war jedoch besorgt über eine mögliche Umweltbelastung durch Versickerung des schmelzenden Schnees. Daraufhin sollte eine Schadstoffuntersuchung der bestehenden temporären Schneedepots durchgeführt sowie weitere mmögliche Flächen geprüft werden.
Ergebnisse der Schadstoffuntersuchung
Die temporären Schneedepots „Krebsbachparkplatz“ und Jörggelände wurden 2019 hinsichtlich Schadstoffeintrag untersucht. Hier liegen zwei Werte über der Norm: Die im Feststoff entnommenen Flächenmischproben gemessenen Kohlenwasserstoff Konzentration liegen etwa zwei- bis dreifach über dem Hilfswert. Da Kohlenwasserstoffe an der Bodenoberfläche effizient, photolytisch und mikrobiell abgebaut werden, geht von dieser Stoffgruppe bodenschutzrechtlich keine Gefahr aus.
In einer Probe liegt die Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) Konzentration über dem Prüfwert für Sickerwasser. PAK, wie zum Beispiel Benzo[a]pyren, sind krebserregende Substanzen, die durch unvollständige Verbrennungsprozesse von organischen Materialien wie Holz, Kohle, Benzin, Öl, Tabak, Abfällen oder in Lebensmitteln durch Grillen, Braten, Räuchern, Trocknen entstehen.Es handelt sich bei der gemessenen Konzentration um einen Wert, der am Ort der Probeentnahme (das heißt im Sickerwasser vor Eintritt in die ungesättigte Bodenzone) gemessen wurde. Der Prüfwert wurde jedoch als Beurteilungsmaßstab für Sickerwasser am Ort der Beurteilung (das heißt beim Übertritt ins Grundwasser) herangezogen. Nach der Bodenpassage mit den dabei stattfindenden Reinigungs- und Abbauprozesse kann nach Aussage der Gutachter jedoch angenommen werden, dass am Ort der Beurteilung keine Überschreitung der Prüfwerte vorliegen.
Alle anderen Werte liegen unterhalb der Prüfwerte oder sogar unter der Bestimmungsgrenze. Die vorliegenden Ergebnisse deuten demnach darauf hin, dass auf dem Wirkungspfad Boden Grundwasser keine Gefahr ausgeht.
Mögliche Standorte für den neuen Schneelagerplatz
Die Verwaltung führte in der jüngsten Bau- und Umweltausschusssitzung nun vier mögliche neue Standorte für einen Schneelagerplatz auf: Der Alte Schießplatz bei Winkel – er ist wegen möglicher Kontaminierungen durch die ursprüngliche Nutzung und durch den Umstand, das die Lkw den Platz nur über das Wohngebiet in Burgberg anfahren können, ungeeignet. An der Binse soll eine Kindertagesstätte entstehen, außerdem ist die Binse gerade im Winter viel genutztes Freizeitgelände und daher nicht vertretbar. Mögliche Flächen bei Altstädten-Hinang sind aktuell verpachtet und landwirtschaftlich genutzt sowie nicht sichtgeschützt.
Als einzige sinnvolle Lagerfläche wurde dem Bau- und Umweltausschuss die bereits 2019 vorgeschlagene Fläche an der B308 an der Abfahrt nach Imberg präsentiert. Die Fläche ist gut anfahrbar und mit nicht hochwertigem Gehölz bewachsen. Außerdem wäre die Schneelagerfläche von außen nicht einsehbar.
Sämtliche anderen städtischen Flächen waren entweder zu klein, wie zum Beispiel der hergestellte Parkplatz hinter dem Falkenlager, schlecht anfahrbar, haben Hanglage oder sind landwirtschaftlich hochwertige Fläche, die nicht dauerhaft einer Nutzung entzogen werden sollen. Aus der Sicht des Flächenmanagements kommt lediglich dieses Grundstück in Frage, da hier eine dauerhafte Lösung gewährleistet ist.
Weitere Vorgehensweise
Auf dem Grundstück an der B308 soll nun eine wechselseitige Nutzung als Schneelagerfläche im Winter und im Sommer zur Beprobung und Abholungsbereitstellung für Aushub sowie als temporäre Lagerfläche für Hackschnitzel eingeplant werden.
Das Flurstück umfasst eine Fläche von ca. 4.825 m². Augenblicklich befindet sich auf dieser Fläche ein Mischwaldbestand. Im Norden wird das
Grundstück durch die Straße nach Imberg und durch einen Feldweg begrenzt. Nach Osten hin grenzt eine landwirtschaftliche genutzte Grünlandfläche an. Im Südwesten wird das Grundstück durch einen Gehölzbestand begrenzt, welcher teilweise als Lagerfläche genutzt wird. Die visuelle Wahrnehmung der Fläche sowohl von der Straße nach Imberg als auch von der B308 wird durch den Gehölzbestand geprägt.
Zur optischen Eingrenzung ist ein bepflanzter Schutzwall bzw. ein Gehölzstreifen in einer Breite von ca. 5 Metern vorgesehen. Hierfür werden die bestehenden Wurzelstöcke und die vorhandene Wurzelbrut verwendet. Als Belag soll eine kiesgebundene Trag- Deckschicht eingebaut werden, welche teilweise aus anstehenden Material gewonnen wird. Um ein unkontrolliertes Eindringen von Oberflächenwasser in das Grundwasser zu verhindern, soll unter der Kiestragschicht eine Trennlage und eine Abdichtung mit bindigen Bodenmaterial (Lehm, Ton) eingebaut werden.
Zum Absetzen und zum Reinigen des möglichen verunreinigten Oberflächenwassers sind ein Absetzbecken mit nachgeschalteten Pflanzbeet vorgesehen. Sowohl Absetzbecken und Pflanzbeet können bei Bedarf entschlammt und gereinigt werden. Zur zusätzlichen Verbesserung der Reinigungsleistung wird zwischen Absetzbecken und Pflanzbeet ein durchströmbarer Filterdamm mit geeigneten Spezialsubstrat angelegt, welches bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Die Begrünung von Teilbereichen der Oberfläche soll mit salzverträglichen Saatgutmischungen erfolgen. Nach einem Drosselbauwerk im Bereich des Pflanzbeetes erfolgt die Ableitung des gereinigten Oberflächenwassers über eine Rohrleitung in den ca. 40 m östlich fließenden Bach, welcher die B308 mit einem Durchlass quert und Richtung Ostrach abfließt.
Für die Lagerfläche von zu analysierenden Aushubmaterial soll temporär eine landwirtschaftlich Rundbogenhalle aufgestellt werden, damit keine Niederschläge in das abgelagerte Material gelangen. Zur Abgrenzung der Fläche sind im Zufahrtsbereich zwei Schranken vorgesehen.
Die vorbereitenden Arbeiten werden Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro verursache
Geschrieben von: Redaktion