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Polizei

Telefonbetrüger immer dreister: Angehörige in Lebensgefahr

today27. September 2022 9

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Ganz aktuell häufen sich im Bereich Kempten/Oberallgäu betrügerische Anrufe in einer neuen Variante. Ein Angehöriger sei verunglückt, nun müsse Geld für die lebensnotwendige medizinische Behandlung gezahlt werden. Bislang erfuhr die Polizei von keinem erfolgreichen Betrufsfall, es wurden jedoch einige Betrugsversuche angezeigt.

In der Vergangenheit gingen die Anrufbetrüger so vor, dass sich am Telefon ein angeblicher Polizeibeamter oder Staatsanwalt oder dergleichen meldete. Es wurde dann erzählt, der Enkel oder die Enkelin hätte einen schweren Unfall gehabt, hätte jemanden tot gefahren und es müsse jetzt Kaution hinterlegt werden. Dabei wurden Summen im Bereich von 30.000 bis 50.000 Euro gefordert.

Die neue Betrugsmasche ist noch einen Tick gemeiner: hier rufen angebliche Ärzte direkt aus dem Krankenhaus an, oder Rezeptionsmitarbeiter und erzählen, der Enkel oder die Enkelin des Angerufenen hätte einen schweren Unfall gehabt, für die dringen notwendige, lebensrettende medizinische Behandlung müsse nun Geld gezahlt werden. Auch hier geht es um hohe Geldsummen, meistens werden mindestens 10.000 Euro, aber auch viel mehr, von den Betrügern eingefordert.

Die Polizei rät: Legen Sie auf, falls Sie einen solchen Anruf erhalten. Es ist eine Betrugsmasche! Melden Sie den Fall bei der nächsten Polizeidienststelle. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dass Ihren Angehörigen nichts passiert ist: Legen Sie auf und rufen Sie die betreffende Person unter der Ihnen bekannten Telefon- oder Handynummer an!

Wie Polizeisprecher Dominic Geißler gegenüber AllgäuHIT erzählt, hat die Polizei bislang nur Meldungen über Betrugsversuche erhalten, erfolgreich waren die Täter scheinbar bisland nicht. Allerdings, so schränkt Geißler ein, wird die Polizei über erfolgreiche Taten meist erst wesentlich später informiert, da ja auch Geld übergeben wird.

Die polizeiliche Erfahrung zeige, so Geißler, dass die Täter in diesen Fällen oftmals in Callcentern aus dem Ausland heraus agieren. Das mache die polizeiliche Ermittlungsarbeit natürlich nicht leicht. Allerdings sei es der Polizei in der Vergangenheit schon gelungen, solche Callcenter im Ausland auszuheben – Geißler hebt hier den Kosovo als "Hotspot" hervor – und die Täter dingfest zu machen.

Was der Polizei immer wieder gelinge sei die Festnahme von Geldabholern. Dies seien allerdings Strohmänner, die geschickt würden.

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Written by: Redaktion

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