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Panorama

Kemptener Gastronomen fordern längere Öffnungszeiten

today23. September 2022 6

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Am Abend noch gemütlich auf einer Gaststätten-Terasse sitzen, etwas essen oder trinken: Das klingt verlockend. In Kemptens Gastronomie ist dies allerdings nicht überall gleichermaßen möglich. Denn manche Gastronomen müssen ihre Außenbereiche bereits früher schließen als andere. Kemptener Wirte fordern nun eine Änderung des Biergartengesetzes der Stadt. AllgäuHIT hat nachgefragt, warum sie dies fordern und auch mit Kemptens OB Thomas Kiechle über das Thema gesprochen.

"Wir können die Gäste nicht vollständig bedienen, weil wir eine Sperrstunde in der Fußgängerzohne ab 22 Uhr haben. Das ist nicht nur bei uns in der Fußgängerzone so, sondern Kempten-weit, mit Ausnahme von ein paar Orten. Das ist einfach schade. Durch den Klimawandel haben wir hier jetzt auch längere und wärmere Abende, dementsprechend geht man auch später noch raus. Und wenn man erst um 21 Uhr das Haus verlässt, dann überlegt man sich schon, wo man noch hingehen kann. Und in einer Stunde kann man nicht den Abend genießen, sowohl bei uns nicht, als auch bei anderen Gastronomen, die auch um 22 Uhr schließen müssen", sagt ein Kemptener Gastwirt.  

Ihm wäre es wichtig, dass die Regelung auf 23 Uhr verlängert wird, er sieht in den derzeitigen unterschiedlichen Vorgaben aber auch keine Ungleichbehandlung. Er macht viel eher die alten bestehenden Gesetze dafür verantwortlich, welche seiner Meinung nach nicht auf den neuesten Stand sind: "Das Biergartengesetz, welches 23 Uhr als Schließzeit vorschreibt, besteht schon seit geraumer Zeit. Am Rathausplatz wurde die Sperrstunde auf 24 Uhr verlängert. Das ist so bereits 2003 beschlossen worden, um den Ort attraktiver zu machen. Und das hat funktioniert, wie man sehen kann, der Rathausplatz ist meistens gut besucht, eben wegen dieser verlängerten Zeit, aber auch wergen der guten Gastronomen am Platz. Aber ich denke, dass die Stadt Kempten diese Gesetze erneuern sollte und deshalb ist mein Anliegen und das von vielen anderen Gastronomen, dass man die Sperrstunde gesetzlich auf 23 Uhr verlängert."

Es geht den Wirten nicht darum, länger auf zu haben – ihnen fehlen dadurch Umsätze: "Uns gehen durch die Sperrstunde um 22 Uhr schon Umsätze verloren, weil Leute nicht mehr so spät zu uns kommen. Ich geh da einfach auch von mir aus, ungern würde ich mich um 21 Uhr noch draußen an ein Lokal setzen, wenn ich bereits eine Stunde später wieder gehen oder mich nach drinnen setzen müsste. Wenn ich in ein Lokal gehe, mach ich das ja auch weil es mir dort gefällt, vielleicht auch weil es mein Stammlokal ist. Trotzdem würde man an einem Sommerabend nicht extra schon um 18 Uhr in die Stadt gehen, nur damit man in ein Lokal gehen kann, so gut wie es einem dort auch gefällt." 

Es sind also auf der einen Seite viele Kemptner Gastronomen, die von der Sperrstunde um 22 Uhr betroffen sind und sich von der Stadt wünschen, dass diese Regelung geändert wird. AllgäuHIT hat mit Thomas Kiechle, dem Oberbürgermeister Kemptens, darüber gesprochen, weshalb es diese Unterschiede in den Regelungen der Öffnungszeiten gibt. "Es gibt bundesgesetzliche Regelungen, die besagen, dass die Nachtruhe grundsätzlich aufgrund des Emissionsschutzes ab 22 Uhr beginnt. Man kann aber davon abweichen. In Kempten ist es so, dass wir beispielsweise am Rathausplatz davon abgewichen sind und 24 Uhr als Nachtruhe-Start festgelegt haben. In der Regel haben wir aber auch die 22 Uhr vorgeschrieben, was tatsächlich mit dem Ruhebedürfnis zusammenhängt. Aber es gibt hier auch "gewachsene Strukturen" betreffend der Öffnungszeiten, die mittlerweile zur Gewohnheit geworden sind. Und so haben sich dann unterschiedliche Schließungszeiten entwickelt, je nachdem in welcher Lage und Wohnbebauung sich die Gastronomie befindet", sagt Kiechle zu den unterschiedlichen Schließzeiten in Kempten.

Allgemein geltende Regelungen lehnt Kiechle ab: "Es gibt immer nur zwei Möglichkeiten. Entweder man regelt für alle gleich, also macht eine allgemeine Betriebszeitenregelung. Die haben wir hier in der Stadt Kempten nicht, da wir denken, dass es besser ist, im Einzelfall zu prüfen. So hat man mehr Spielraum und Möglichkeiten. Ich meine, wenn wir das allgemein regeln würden, würden wir auch oft zum Nachteil von vielen Gastronomen Entscheidungen treffen müssen. Aber wir können auch nicht grundsätzlich genemigen, dass wir für alle Gastronomien die Öffnungszeiten nach hinten verlängern, da die Nachtruhe Erholung ermöglichen soll", so der OB.

Für die Stadtverwaltung ist es, wie Kiechle sagt, Alltag, dass Gastronomen sich wegen längerer Öffnungszeiten an sie wenden. "Denn der Wunsch, längere Öffnungszeiten haben zu können, besteht bei vielen Gaststätten-Inhabern. Und wir genemigen diese in der Regel auch, sofern wir das vertreten können. Es gibt aber auch ganz klare Fälle, bei denen wir uns an der 22 Uhr-Betriebszeit halten müssen, weil es sonst unzumutbar für die Anwohner wäre. Aber das Prüfen wir gerne im Einzelfall, um auch den einzelnen Wünschen der Gastronomen möglichst gerecht werden zu können", so Kiechle abschließend.

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Written by: Redaktion

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