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Panorama

Allgäuer Michael Eifert boxt sich an die Spitze

today12. September 2022 17

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Der Allgäuer Michael Eifert aus Kempten ist deutscher Profiboxer im Halb-Schwergewicht und kämpft in Weltverbänden wie WBC, WBO und IBF. Der 24-Jährige konnte sich schon eine ganze Menge Titel sichern, so ist er unter anderem schon dreifacher Junior-Weltmeister geworden. Auch den IBF Intercontinental-Championstitel hat er sich erst vor Kurzem erst gesichert. Michael Eifert war zu Gast im AllgäuHIT SonnTalk und hat über den Kampfsport Boxen und seine Karriere im Ring gesprochen.

AllgäuHIT: Michael, wie bist du zum Boxen gekommen und wie lange machst du das schon?

Michael Eifert: Mein Vater wollte schon immer, dass ich eine Kampfsportart betreibe. Dennoch habe ich zuerst mit Fußball angefangen und bin dabei geblieben, bis ein paar Freunde aus meiner Klasse die Idee hatten, ein paar Boxstunden zu nehmen. Da bin ich mit hingegangen, habe meine ersten Stunden genommen und bin danach dann einfach dabei geblieben. Das war 2009, bereits ein Jahr später hatte ich meinen ersten Boxkampf. Damit bin ich seit inzwischen 13 Jahren im Ring, habe also schon eine lange Karriere hinter mir. 

AllgäuHIT: Beim Boxen ist man ja schon in körperlichem Kontakt mit anderen. Hast du nicht Angst davor, dich dabei zu verletzen?

Michael Eifert: Früher hatte ich schon Angst vor den Schlägen. Aber man gewöhnt sich daran und wird auch erfahrener mit jedem Kampf. Hin und wieder bekommt man auch Verletzungen ab, das ist bei diesem Sport nicht zu vermeiden. Aber man sieht bei jeder Verletzung, dass eigentlich alles halb so wild ist und immer wieder verheilt. Nach 13 Jahren Kampfsport habe ich eigentlich gar keine Angst mehr vor Schlägen, Cuts und davor, ein blaues Auge oder eine blutige Nase zu bekommen.

AllgäuHIT: Du trägst beim Boxen auch den Spitznamen Diesel. Wie ist es dazu gekommen?

Michael Eifert: Das kommt von meinem Trainer, der mich so "getauft" hat. Im Jahr 2017 habe ich die deutsche Meisterschaft im olympischen Boxen gewonnen. Nach der Meisterschaft hat mich meiner Trainer so genannt, weil das für meine gute Ausdauer und meinen Kampfwillen stehen soll. Denn bei Diesel ist es ja auch so, dass wenn einmal der Motor warmgelaufen ist es dann einfach läuft – und so ist es quasi auch bei mir, daher der Spitzname Diesel. 

AllgäuHIT: Was waren bisher die größten Erfolge, die du beim Boxen erzielen konntest? 

Michael Eifert: Im olympischen Boxen war es der deutsche Meistertitel. Dann habe ich zu den Profis gewechselt und den Profi-Vertrag bei SES-Boxen bekommen, einem sehr guten Boxstall aus Magdeburg. Da habe ich dann meine Profi-Karriere begonnen und die drei Junioren-Weltmeistergürtel gewonnen in den Weltverbänden IBF, WBC und WBO. Der vierte Verband, IBA, bietet keine Junioren-Weltmeisterschaft an, deshalb habe ich in dem Bereich alles geholt, was möglich ist. Vor kurzem habe ich zudem den IBF-Intercontinental-Champion Titel geholt, das ist bisher der wertvollste Titel in meiner Sammlung. 

AllgäuHIT: Wie hast du den Kampf um den IBF-Intercontinental-Champion Titel erlebt?

Michael Eifert: Da habe ich im Kampf gegen Adriano Sperandio gewonnen. Der war boxerisch sehr gut und bisher wirklich mein stärkster Gegner. Damals war er auch immer der Erstplatzierte in Italien, hat bei der Italienischen Nationalmannschaft geboxt und sollte auch damals zu Olympia fahren. Aber ich war gut vorbereitet, wollte unbedingt gewinnen und zum Glück konnte ich mich dann auch durchsetzen gegen ihn und damit den Titel holen. Das bedeutet jetzt auch, dass mein nächster Boxkampf vermutlich die Verteidigung des IBF-Intercontinental-Champion Titels sein wird – und das gegen einen ähnlich starken Boxer wie Sperandio. 

AllgäuHIT: Auf die Wettkämpfe musst du dich sicherlich gut vorbereiten. Wie kann man sich das Training bei dir vorstellen?

Michael Eifert: Beim Boxen muss man vielseitig trainieren. Das heißt, dass ich zum Beispiel auch viel trainiere, um meine Grundausdauer zu verbessern. Deshalb fahre ich viel Fahrrad, gehe schwimmen und auch laufen. Beispielsweise habe ich gerade Trainingseinheiten, bei denen ich eine 8 Kilometer Strecke in 30 Minuten laufen muss, was echt hart ist. Aber das ist alles sehr wichtig, da Boxkämpfe auch sehr lange gehen und gute Ausdauer für einen Sieg essenziell ist. Für die Verteidigung des IBF Intercontinental-Titels muss ich 10 Runden boxen, eine Runde geht drei Minuten. Um da gut abzuliefern muss man natürlich topfit sein. 

AllgäuHIT: Es ist also schon so, dass Boxen einen großen Teil deines Lebens einnimmt. Wie wirkt sich das auf deine anderen Lebensbereiche aus? 

Michael Eifert: Trotz des Trainings habe ich noch genügend Zeit für meine Freunde, zum Beispiel gehen wir gerne zusammen Kaffee trinken, mal was essen, oder einfach zusammen den Tag genießen. Ich denke auch, dass die schon besorgt sind um mich, wenn ich in den Ring steige, denn als Außenstehender ist man immer nervöser als der Boxer selbst. Auf meine Ernährung bezogen hat das insoweit Einfluss, als dass ich schon darauf achte, was ich esse. Ich lasse zum Beispiel immer Zucker weg. Aber sonst esse ich eigentlich das, worauf ich Lust habe. Ich achte auch darauf, dass ich mir regelmäßig auch eine Auszeit vom Boxen nehme, in der ich gar nichts vom Sport wissen will und einfach Urlaub mache und meinen Körper erhole. 

AllgäuHIT: Du bist neben deiner eigenen Box-Karriere auch noch im Nachwuchsbereich tätig. Was machst du da genau?

Michael Eifert: Ich biete Boxstunden für Kinder an, manchmal auch für Jugendliche. Es ist schon schön, dass ich mein ganzes Wissen weitergeben kann an die jungen Menschen, die da Lust drauf haben. Es freut mich immer, wenn dabei andere glücklich machen kann und denen etwas mitgeben kann von meinen Erfahrungen. Manchmal kommt es vor, dass Nachwuchs aus meinen Kursen einen Kampf von mir im Fernsehen verfolgt und mich dann darauf anspricht. Das freut mich natürlich dann auch immer besonders, wenn ich durch meine eigenen Kämpfe Interesse für den Sport bei den Kleinen Hervorrufen kann.

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Written by: Redaktion

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