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Auftakt im Allgäu: Obermaiselstein, Balderschwang und Landratsamt Oberallgäu rufen Biker mit ADAC Aktion zu mehr Rücksicht und weniger Lärm auf.
„Easy leiser! Rücksicht kommt an. Danke!“: Seit heute stehen an den beliebten Bikerstrecken am Fuße des Riedbergpasses in Obermaiselstein und Balderschwang mehrere Schilder der ADAC Aktion „Leise kommt an“. Die Kommunen und das Landratsamt Oberallgäu haben sich gemeinsam dazu entschlossen, diese Verkehrsinitiative umzusetzen. Mit den vom ADAC entworfenen Hinweistafeln sowie einem elektronischen Lärmdisplay soll für eine rücksichtsvollere Fahrweise sensibilisiert werden. Denn zahlreiche Biker sind vor allem an den Wochenenden auf Bayerns attraktivsten Strecken – viele davon im Allgäu – unterwegs und sorgen dabei teilweise für einen starken Lärmpegel. Aus diesem Grund fordern bayernweit immer mehr Anwohner in den Ortschaften entlang dieser beliebten Routen Fahrverbote für Motorradfahrer. „Mit den Schildern möchten wir ein Bewusstsein für die Lärmproblematik schaffen, ohne die Mobilität einzuschränken. Denn Kollektivstrafen, wie Streckensperrungen oder Grenzwerte, tragen nicht zur Lösung des Problems bei. Schließlich sind die meisten Motorradfahrer vernünftig unterwegs und am einfachsten lässt sich der unnötige Lärmausstoß schlicht mit der Hand am Gasgriff regulieren“, betont Rüdiger Lode, Vorstand für Verkehr, Technik und Umwelt im ADAC Südbayern und freut sich, dass Obermaiselstein und Balderschwang als erste Gemeinden im Allgäu die ADAC Aktion umsetzen.
Lärmdisplay bestätigt starke Belastung
Der ADAC setze auf gezielte Kontrollen und die Ahndung von Verstößen. Die Sperrung beliebter Motorradstrecken würde lediglich dazu führen, dass auf andere Strecken ausgewichen wird. Mit dem Riedbergpass, Deutschlands höchstem befahrenen Gebirgspass, und vielen weiteren reizvollen Motorradstrecken ist der Landkreis Oberallgäu ein attraktives Ziel für Biker. „Natürlich freut uns das und wir gönnen allen ihren Fahrspaß. Aber wir wissen eben auch, dass die schnellen Kurven insbesondere am Riedbergpass zum Gasgeben verleiten. Das macht die Strecke nicht nur zu einem Unfallschwerpunkt, sondern zu oft eben auch zu einem geräuschvollen Ärgernis für Einheimische und Gäste. Wir hoffen, mit der ADAC Aktion den Interessen von Anwohnern und Bikern gleichermaßen gerecht zu werden“, betont die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller. Auch Obermaiselsteins Bürgermeister Frank Fischer setzt auf die ADAC Verkehrsinitiative: „Das gesellschaftliche Miteinander soll wenn irgend möglich nicht auf Verboten begründet sein, sondern vor allem auf Respekt und Rücksichtnahme. Genau hierfür steht ‚Leise kommt an‘“, und Balderschwangs Bürgermeister Konrad Kienle ergänzt: „Nur mit Hirn und Verstand können wir alle diese einzigartige Passstraße und unsere wunderbare Bergwelt gemeinsam erleben und genießen.“ Bevor die Schilder aufgestellt wurden, wurde per Lärmdisplay am Riedbergpass seitigen Ortseingang von Obermaiselstein die Lärmbelastung gemessen und bestätigt. So haben die Auswertungen des ADAC gezeigt, dass im Durchschnitt mehr als jedes sechste Fahrzeug – vermutlich oft unnötig – in die Kategorie „laut“ fällt, was zwischen 77 und 89 Dezibel bedeutet.
ADAC steht betroffenen Gemeinden in Bayern mit Rat und Tat zur Seite
Im Rahmen der Aktion „Leise kommt an“ stellt der Club 20 unterschiedliche Motive mit Aufschriften wie „Leise fahren. Lärm ersparen!“ oder „Bitte nicht röööhren!“ zur Verfügung, mit denen die jeweiligen Gemeinden Schilder in Auftrag geben können. „Wir stehen als ADAC allen betroffenen Gemeinden mit Rat und Tat zur Seite und geben kostenfreie Hilfestellung bei der Standortbestimmung und beim Layout des Schildes“, so Lode.
Geschrieben von: Redaktion