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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Einen weiteren Fall eines Schockanrufs bearbeitet die Kriminalpolizei Lindau. Eine sehr betagte Seniorin übergab eine fünfstellige Summe an die Betrüger, nachdem sie einen Anruf über einen angeblichen Verkehrsunfall der Enkelin erhalten hatte.
Der Fall
Die Betrüger meldeten sich erstmals am Donnerstag, 25.08.2022, gegen Vormittag bei der Seniorin. Eine schluchzende Stimme, die sich als die vermeintliche Enkelin vorstellte, gab an, dass sie einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Dabei sei ein Mensch zu Tode gekommen, für die Kosten der Beerdigung müsse die Geschädigte nun 185.000 Euro aufbringen, um der vermeintlichen Enkelin zu helfen.
Die Seniorin brachte eine niedrige fünfstellige Summe an Bargeld auf. Ein angeblicher Staatsanwalt forderte sie dann auf, das Geld nicht an die Polizei, sondern an eine vermeintliche Hinterbliebene des Unfallopfers direkt zu übergeben, was die Geschädigte dann auch tat. Der Staatsanwalt meldete sich nach der Übergabe noch einmal und teilte mit, dass die Enkelin nun wieder freigelassen worden sei.
Das Phänomen
Diese sogenannten „Schockanrufe“ setzen darauf, die Opfer zu unüberlegten Handlungen aufgrund des erzeugten Schockmoments zu bewegen. Durch geschickte Gesprächsführung der Täter werden die Opfer psychisch unter Druck gesetzt und so zu unreflektierten Geldzahlungen gedrängt. Den Geschädigten wird vorgetäuscht, dass sich Verwandter oder naher Bekannter in einer Notlage oder Gefahr befände, die nur durch finanzielle Hilfe der Opfer abgewendet werden kann.
Die Schadenssummen
Der Fall reiht sich ein in eine Serie an Anrufbetrügen, die Geschädigte aus dem Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West betreffen. Alleine seit dem 19.08.2022 gelangten die Betrüger damit an eine Beute von nahezu 700.000 Euro, seit Jahresbeginn liegt die Summe bei mehr als 1.100.000 Euro. Der Landkreis Lindau ist seit Anfang des Jahres 2022 mit einer Summe von über 250.000 Euro betroffen.
Die Fragen
Die Kriminalpolizei Lindau bittet im aktuellen Fall um Hinweise:
– Wer hat zwischen 14:00 Uhr und 15:30 Uhr im Stadtteil Wannental verdächtige Beobachtungen gemacht?
– Wem fielen Fahrzeuge oder Personen auf, die sich dort für einen längeren Zeitraum aufgehalten haben?
– Wer kann sich an eine Frau im Alter von etwa 30-40 Jahren mit blonden, schulterlangen Haaren erinnern, die rund 170 cm groß und von normaler bis kräftiger Statur war?
Beobachtungen teilen Sie bitte der Lindauer Polizei unter der Rufnummer 08382 910-0 mit.
Folgende Tipps gibt die Lindauer Kriminalpolizei:
– Polizisten, Staatsanwälte oder Richter werden Sie niemals um Geldbeträge oder Wertgegenstände bitten. Seien Sie bei solchen Forderungen also misstrauisch und beenden Sie das Telefonat.
– Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
– Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
– Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
– Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. – Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus.
Written by: Redaktion