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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Die idyllische Lage am Fuß der Ammergauer Alpen zeichnet die Klinik Füssen auf zweierlei Weise aus: Natürlich erhöht der Standort nahe Säuling, Tegelberg und Co. die Aufenthaltsqualität für Patientinnen und Patienten und bietet der Belegschaft einen attraktiven Arbeitsplatz. Ebenso spielt das Haus der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren eine wichtige Rolle bei Bergunfällen und anderen Notfällen im alpinen Gelände. Erste Anlaufstelle ist dabei das gut eingespielte und erfahrene Notfallzentrum um Leiter Dr. Philipp Zimmermann und Oberärztin Bernadett Pfeilschifter. Damit stehen Fachleute für jedes Szenario vom Kreislaufzusammenbruch bis zum Absturz bereit.
"Die Lage am südlichen Rand der Bundesrepublik ist ein Alleinstellungsmerkmal und verlangt gute Zusammenarbeit mit mehreren behördlichen Institutionen", sagt Zimmermann. Damit meint er etwa Bergwacht (Deutschland) und Bergrettung (Tirol), Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht und Rettungsdienste. Das Notfallzentrum profitiere besonders vom kürzlich in Betrieb gegangenen neuen Hubschrauberlandeplatz, der im Gegensatz zum alten Notlandeplatz allen Normen entspricht. Diese Professionalisierung erleichtere die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Luftrettungs-Organisationen. Denn passiert in den Bergen etwas, kommt häufig ein Helikopter zum Einsatz. Der kann von verschiedenen Organisationen kommen. Es fliegt in der Regel, wer am nächsten am Geschehen ist. "Ganz egal, ob sich ein Notfall in Deutschland oder Österreich ereignet hat", berichtet Dr. Henrike Hommel. Sie ist Internistin des Herzzentrums Füssen-Außerfern, fliegt als Notärztin im Reuttener Rettungshubschrauber RK2 mit und bringt ihre Expertise im Alltag des Notfallzentrums ein. Grenzüberschreitende Aufgaben sind die Füssener Mediziner dank der Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus in Reutte ohnehin gewohnt.
Im Notfallzentrum stehen Fachleute für die verschiedenen Bereiche bereit: Zimmermann als Internist und Pneumologe, Pfeilschifter als Unfallchirurgin und Orthopädin. Die Patientinnen und Patienten profitieren zudem von der Erfahrung des Teams: Es erfährt meist bereits während des Einsatzes, was passiert ist. "Wenn wir das Unfallmuster kennen, können wir uns auf bestimmte Verletzungen einstellen", sagt Pfeilschifter. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass sie ebenfalls zusätzlich als Notärztin bei der Bergwacht aktiv ist, ebenso wie Zimmermann im Rettungsdienst. "Das ist unser Steckenpferd und es ergänzt sich gut", sagt er.
Die Bandbreite möglicher Verletzungen ist zwar riesig. Doch stechen je nach Saison einige hervor: Wenn im Winter die Lifte laufen, werden besonders viele Ski- und Snowboardfahrer mit Knie-, Schulter und Handgelenkbrüchen eingeliefert. Im Sommer verletzen sich immer mehr Menschen neben den Extremitäten am Kopf. Das geht nach den Worten der Ärzte auch auf den E-Bike-Boom zurück: Einerseits seien viele Radler ohne Helm unterwegs. Andererseits ermögliche es die Elektro-Unterstützung schnell in Gelände zu gelangen, das bei der Abfahrt überfordern kann. Gleiches gilt beim Thema Wandern für Bergbahnen. Auch ein sogenannter Wärmeschrank für unterkühlte Patienten kommt häufig zum Einsatz – das gilt auch im Sommer, denn im Gebirge kühlen Verletzte jederzeit schnell aus. Auf deutlich niedrigerem Niveau, aber dennoch steigend, ist laut Hommel die Zahl der Abstürze. "Das liegt aber daran, dass immer mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind", betont sie. Im Verhältnis werde Alpinsport eher sicherer.
Ein weiteres Thema ist, dass aufgrund des demografischen Wandels immer mehr Senioren in den Bergen unterwegs sind. Auch darauf ist die Klinik Füssen eingestellt – es wurde sogar eine Akutgeriatrie eröffnet. Diese arbeitet eng mit dem Notfallzentrum zusammen. Dass die Bergwacht seit 2017 mit am Klinikgelände angesiedelt ist, unterstreicht die Bergkompetenz des Füssener Krankenhauses. Hinzu kommt die Möglichkeit, beispielsweise Menschen mit besonders schweren Verletzungen in umliegende Kliniken fliegen zu können. Den Großteil der Patientinnen und Patienten versorgt jedoch die bestens ausgestattete Intensivstation vor Ort weiter. Damit es gar nicht dazu kommt, raten die bergerfahrenen Ärztinnen Pfeilschifter und Hommel, sich der alpinen Gefahren stets bewusst zu sein. Eine Portion Demut gehöre ebenso dazu, wie körperlich fit und gut vorbereitet zu sein. Denn am liebsten ist es den Ärzten, wenn sie gar nicht gebraucht
Written by: Redaktion