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Panorama

Achtung vor liebestollen Igeln auf Allgäuer Straßen

today17. August 2022 7

Hintergrund
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Noch bis in den September hinein dauert die Paarungszeit der Igel. Manche der männlichen Igel sind so liebestoll, dass sie sehr weite strecken zurücklegen und dabei auch viele Straßen überqueren, um ein passendes Weibchen zu finden. Deshalb sterben viele Igel in der Paarungszeit, wenn sie von Autos überfahren werden.

Die Paarungszeit der Igel ist regionenabhängig von April bis Anfang September. In dieser Zeit können liebestolle Igelmänner bis zu fünf Kilometer in einer Nacht zurücklegen, um eine willige Igeldame zu finden. Dabei begegnen ihnen viele Gefahren. „Haupttodesursache während der Paarungszeit ist der Verkehr. Laut einer Untersuchung in den 90er Jahren, haben sendermarkierte Igel damals schon bis zu 28 Straßen in einer Nacht überquert. Durch die seitdem gestiegene Straßendichte sind das heute vermutlich viel mehr Überquerungen“, weiß Silke Lotterbach von der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu des BUND Naturschutz.

Doch warum überqueren Igel so häufig Straßen? Der Grund dafür ist laut BUND Naturschutz einfach erklärt. „Unser heimischer Braunbrustigel lebt überwiegend in besiedelten Gebieten. Die zunehmende Verdichtung des städtischen Lebensraums und die Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße“, erklärt Diana Stehr, Igel-Expertin aus Rammingen. Auch die Ökologie der Tiere spielt eine Rolle. Das Streifgebiet eines Igels ist durchschnittlich 33 Hektar groß und vergrößert sich während der Paarungszeit auf über 100 Hektar bei männlichen Tieren. Beim Weibchen bleibt es das ganze Jahr über gleich. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass im Sommer mehr männliche Igel überfahren werden. „Wirklich helfen kann nur vorrausschauendes Fahren mit einer angemessenen Geschwindigkeit“, so Silke Lotterbach. „Jedes Auto, das nicht fährt, schützt unser Klima und Igelleben“.

Igel sind auf ihrer nächtlichen Tour nicht unbedingt auf Samtpfoten unterwegs. Hat ein Männchen die Dame seiner Wahl gefunden, kann er mächtig Lärm machen. Stunden und sogar Nächte kann es dauern, bis es zu einer erfolgreichen Paarung kommt. „Bei der Balz umkreisen Igelmännchen die Weibchen. Dieses Umwerben wird Igelkarussell genannt“, erklärt Diana Stehr. Wenn man also jetzt zwei Igel tuckern und dampflokartig puffern hört, dann handelt es sich vermutlich um ein Liebespaar.

„Wer Igeln helfen möchte, kann das auch sonst leicht tun.“ wissen Diana Stehr und Silke Lotterbach:

  • Eine Schale mit Wasser auf dem Boden bietet Trinkwasser.
  • 10 x 10 cm große Durchlässe im Gartenzaun sind ideal.
  • Rasenmähroboter und Freischneider nur tagsüber und mit Bedacht nutzen, Flächen vorher absuchen, vor allem unter Büschen oder überhängenden Gräsern.
  • Bei tagaktiven Igeln Kontakt mit einer Igelstation aufnehmen, Igel sonnen sich nicht (Igel Motel Rammingen, Telefon 0151/57486807).
  • Naturnah gestaltete Gärten mit heimischen Pflanzen bieten Nahrung und Unterschlupf
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Geschrieben von: Redaktion

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