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„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
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Der Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten, kurz ZAK, feiert sein 50-jähriges Bestehen. Alles begann im Jahr 1972. Heute, 50 Jahre später, können sie auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Im Rahmen einer Gala wurde das Bestehen gefeiert.
Vertreten waren alle hochrangigen Allgäuer Politiker, sowohl auf regionaler, kommunaler, aber auch Landesebene. Für den Anlass wurde eigens ein Kurz-Musical arrangiert. Mit Gesang und Wortakrobatik haben die Darsteller die Geschichte des Zweckverbandes aufgearbeitet und für jedermann verständlich gemacht. Vorab konnten wir mit dem Vorstandsvorsitzenden Gebhard Kaiser sprechen.
AllgäuHIT: Herr Kaiser, ZAK blickt heute auf eine 50-jährige Geschichte zurück, wie fühlen Sie sich dabei?
Gebhard Kaiser: Ja, ich fühle mich sehr gut. Von diesen 50 Jahren durfte ich über 32 Jahre Vorsitzender sein. Und ich bin dankbar den Gründervätern, nenne da namentlich auch noch einmal den alten Oberbürgermeister Dr. Josef Hess, die Anfang der 70er Jahre bereit waren, einen großen Schritt zu tun und dieses Heizkraftwerk zu errichten.
Wir haben durch die technische Entwicklung ab 1990 ein modernes Abfallwirtschaft-Konzept aufgebaut und die modernste Heizkraftwerk in Europa errichtet, mit großer Erzeugung von Strom und Fernwärme. Damals wussten wir nicht, dass wir dann 30 Jahre später so aktuell werden. Leider, weil sich ja in der Energie gerade jetzt in dem letzten halben Jahr so viel verändert hat. Und da sind wir wirklich ganz vorne dabei und wollen auch mit dabei sein bei der Energiewende und uns engagieren. Aber es ist auch wichtig, dass wir den Abfall vermeiden, aber auch natürlich die Wiederverwertung über unsere Wertstoffe überall versuchen.Ich bin also stolz und dankbar allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und allen, die diesen Weg mitgegangen sind.
AllgäuHIT: Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Was wird sich hier alles verändern?
Gebhard Kaiser: Bis zum Jahresende werden wir 50 Kilometer Fernwärmeleitungen verlegt haben und dafür sorgen, dass die Wärme nicht durch den Kamin herausgeht, wie es viele Werke auch noch in den letzten Jahrzehnten gemacht haben und jetzt erst nach nachziehen, sondern werden die Wärme nutzen und rund 23.000 Haushalte mit unserer Wärme versorgen. Damit wird kein Öl und kein Gas mehr gebraucht und es können über 50 Millionen Liter Heizöl eingespart werden. Ein großer Schritt in der COâ‚‚-Reduzierung. Dann kommt noch die Stromversorgung. Auch da versorgen wir 23.000 Haushalte und ich glaube, das kann sich sehen lassen.
AllgäuHIT: 50 Jahre bedeutet auch Hoch- und Tiefpunkte. Wie haben sie das erlebt?
Gebhard Kaiser: Ein negativer Punkt war 1990 erreicht als niemand die Verantwortung für den ZAK übernehmen wollte. Wir hatten Turbulenzen damals in der Kommunalwahl und es wollte niemand machen. Ich war ehemaliger Bürgermeister, Abgeordneter und stellvertretender Landrat. Ich habe damals den Posten übernommen, habe mir damals natürlich nicht vorstellen können, dass ich das 32 Jahre machen werde. Irgendwann, die nächsten zwei, drei Jahre wird es auch einmal reichen. Aber jetzt mache ich es noch gerne und ich habe dazu beitragen können, dass wir erstens einmal eine moderne Abfallwirtschaft aufbauen konnten und auch dafür gesorgt, dass die Bevölkerung nach Anfangsschwierigkeiten auch mitmacht. Denn 1990 habe ich den Müll aus Verärgerung bei mir daheim im Garten gehabt und es war nicht ganz nett für die Familie. Aber heute ist alles anders geworden und ich glaube, es wird auch von allen anerkannt.
AllgäuHIT: Die Coronamaßnahmen lassen heute eine große Feier zu: wie sehr freuen sie sich darüber?
Gebhard Kaiser: Ja, da bin ich sehr froh, denn das war ja im Frühjahr noch nicht ganz klar. Und wie es sich jetzt entwickelt, weiß man auch nicht. Deshalb haben wir auch eine Halle hergerichtet, sie ist sehr hoch, wir machen Abstand von den Tischen, nur sechs Leute an jedem Tisch und so weiter. Also da sind wir dann auch in diesen Dingen noch weitestgehend Corona konform und da kann nichts passieren. Ich bin einfach froh darüber, mit jedem, der zu diesem Erfolg beigetragen hat, heute zusammenzukommen.
Geschrieben von: Redaktion