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Panorama

Immer weniger Apotheken: Wie äußert sich die Lage im Allgäu?

today4. April 2024 32

Hintergrund
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Seit Jahren geht die Zahl der öffentlichen Apotheken gravierend zurück. Das trifft auf ländliche Gegenden genauso zu, wie auf nahezu alle Städte im gesamten Freistaat. Darauf hat der Bayerische Apothekerverband nun hingewiesen und gewarnt: „Wir sind auf dem niedrigsten Stand seit Ende der 70er Jahre! Inwieweit dieses Problem auch bei uns angekommen ist, darüber hat AllgäuHIT mit Arndt Botzenhardt gesprochen, er ist der Sprecher der Apotheker im Oberallgäu.

Niedrigster Stand seit Ende der 70er Jahre, das liest sich erstmal erschreckend?

Arndt Botzenhardt: „Es ist tatsächlich erschreckend. Diese Entwicklung ist nicht neu, aber sie beschleunigt sich. In den letzten zwei Jahren sind die Zahlen extrem zurückgegangen. Auch im Oberallgäu hat die Zahl der Apotheken in den letzten zehn Jahren schon recht stark abgenommen.“

Woran liegt das? Kann man das auf den Punkt bringen?

Arndt Botzenhardt: „Es liegt daran, dass die Vergütung der Apotheken sich seit 20 Jahren im Wesentlichen nicht verändert hat, also sprich unsere Lohnentwicklung abgekoppelt ist von der Inflation. Steigende Kosten im Betrieb der Apotheke und sinkende Erträge, das passt einfach nicht zusammen. Deswegen hören Apotheken zwar nicht direkt auf, tun sich aber schwer, Nachfolger zu finden. Aktuell hat in Oberstaufen eine Apotheke geschlossen. Oberstaufen hat jetzt mit meines Wissens nach 7.500 Einwohnern noch eine Apotheke, davor waren es zwei. Ich finde das schon ganz bezeichnend, dass die Kollegin anscheinend niemanden gefunden hat, der ihre Apotheke weiter betreiben wollte oder konnte.“

Eine einzige Apotheke für Oberstaufen. Wie viele Apotheken müsste ein Ort dieser Größe haben?

Arndt Botzenhardt: „Kann man nicht sagen. Wir haben eine Niederlassungsfreiheit, wir haben keine Bedarfssteuerung. Wir haben zurzeit auf 100.000 Einwohner, ungefähr 20 Apotheken. Das heißt, eine Apotheke auf 4.500 bis 5000 Einwohner. Die Apotheke in Oberstaufen wird das sicherlich alles gut bewältigen. Aber, wenn man zum Beispiel sieht, dass sich die Zahl der Notdienste für die verbleibenden Apotheken weiter vergrößert, wird auch da die Work-Life-Balance immer schwieriger. Auch das ist dann ein Grund, warum Nachfolger schwierig zu finden sind.“

Kurzer Blick noch in die Zukunft. Wenn der Gesetzgeber keine neuen Weichen stellt, wie wird sich das in den nächsten Jahren entwickeln?

Arndt Botzenhardt: „Ja, dann werden sicherlich noch Apotheken schließen. Schließen in dem Sinne, dass sie eben keine Nachfolge finden. Das wird sich sicherlich verstärken, denn auch bei uns ist ein großer Teil der Selbständigen so zwischen 55 und 65 Jahre alt. Und wenn die irgendwann in den Ruhestand gehen und keine Nachfolge finden, dann wird die Apotheke natürlich geschlossen.“

Sagt Arndt Botzenhardt, der Sprecher der Apotheker im Oberallgäu, zu den sinkenden Zahlen der Apotheken, die auch im Allgäu spürbar sind.

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Geschrieben von: Redaktion

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