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Vom wohlwollenden Schulterklopfen hinterher konnte sich Matthias Günes nichts kaufen. Auch im Nachbarschaftsduell beim FV Illertissen sprang im vierten Spiel unter seiner Regie für den FC Memmingen kein Sieg heraus. Jahresübergreifend wartet der Aufsteiger seit 12 Anläufen auf einen Dreier. Die Regionalliga-Luft wird immer dünner. Vor den noch ausstehenden Begegnungen gegen direkte Konkurrenten aus dem Tabellenkeller wäre eine Überraschung gegen eines der Topteams sportlich eigentlich überlebenswichtig. In Illertissen gelang sie vor der Derby-Minikulisse von 585 Zuschauern nicht, möglich wäre sie durchaus gewesen.
So saß der Frust beim FCM-Trainer Günes tief: „Das ist schwer zu schlucken heute. Über 90 Minuten haben wir es eigentlich nicht schlecht gemacht“. Ein eisiger Wind pfiff beiden Mannschaften nicht nur ins Gesicht und durch die Trikots, sondern machte es zusammen mit den für die Jahreszeit bedingten zwar ordentlichen, aber dennoch holprigen Platzverhältnissen schwierig. Ein Volley-Sonntagsschuss durch den Ex-Memminger Nico Fundel brachte die Hausherren früh in Führung (8. Minute). „Dass ich den am Anfang so treffe, hätte ich selber nicht gedacht“, jubelte der Schütze gegen seinen ehemaligen Club auf dem Platz noch etwas zurückhaltend, hinterher umso ausgiebiger. Nach dem Treffer Marke „Tor des Monats“ sprang für den FVI nur eine einzige weitere Chance in der ersten Hälfte heraus. Während die Illertisser Fans über eine Fehlpass-Orgie murrten, lag dies aber auch am Störfaktor FCM. Der Gegner vom Strafraum ferngehalten, freilich noch ohne eigene Möglichkeiten zu kreieren.
Dies änderte sich in der zweiten Halbzeit grundlegend. Der verdiente Lohn für die verstärkte Initiative war der 1:1 Ausgleich durch Sascha Hingerl, der in der 54. Minute aus der Distanz flach abzog. Hingerl selbst und auch Pascal Maier hatten danach die eigene Führung auf dem Fuß. Von Illertissen kam so gut wie nichts mehr, was Coach Holger Bachthaler so wurmte, dass er gleich zu einem Dreifach-Wechsel griff.
Eine der wenigen Standardsituationen entschied schließlich die Partie. Erneut Fundel hämmerte einen Freistoß über die Mauer in die Maschen und wurde damit zum Matchwinner. Glück für den 23-Jährigen und sein Team, dass er in der 79. Minute noch auf dem Platz stand. Kurz zuvor hatte er an der Außenlinie Micha Bareis mit „gefährlichem Spiel“ im Gesicht getroffen und war mit „Dunkelgelb“ davongekommen, während die Memminger Bank lautstark „Rot“ forderte.
Ein Lupfer von Fabian Lutz ins leere Tor hätte kurz vor Schluss zumindest noch einen Punkt für den FCM sichern können, aber der Versuch landete daneben. So setzte Illertissens Torjäger Yannick Glessing, der an diesem ungemütlichen Nachmittag 90 Minuten lang neutralisiert werden konnte, in der Nachspielzeit mit dem 3:1 den Schlusspunkt. „Nach der Halbzeit sind wir gut aus der Kabine gekommen und waren nach dem Ausgleich auch näher am 2:1 dran. Aber solche Spiele verlierst du halt, wenn du in der Tabelle im Keller stehst“, haderte Günes noch einige Zeit nach dem Abpfiff mit dem Ausgang, „aber wir müssen Wege finden mit der Enttäuschung zurechtzukommen und dann auch zu punkten“.
Während der FC Memmingen auf dem vorletzten Tabellenplatz verharrt und der Rückstand auf den anvisierten Relegationsplatz wieder auf sechs Punkte angewachsen ist, behauptete sich Bachthalers Truppe mit dem fünften Sieg in Folge auf den vierten Tabellenplatz: „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Ausgang und dem Start nach der Winterpause. Auch solche Spiele muss man gewinnen.“
Für den FCM geht es am Karsamstag (14 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den Drittplatzierten TSV Aubstadt weiter. Hier fehlt Winter-Neuzugang Hingerl, der insgesamt seine fünfte Verwarnung in dieser Regionalliga-Saison (vier Gelbe Karten bei Türkgücü) kassierte und damit einmal aussetzen muss. (pm)
Geschrieben von: Redaktion