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Events & Kultur

Ausstellung in Memmingen: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

today31. März 2021 123

Hintergrund
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Die Planungen laufen auf Hochtouren: Mit „VerVolkt – Dieses Projekt kann Spuren von Nazis enthalten“ lädt das Stadtmuseum alle interessierten Menschen ein, die jüdische Kultur in unserer Region besser kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Mit dem Projekt „VerVolkt“ soll auf Antisemitismus in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht werden. Daneben soll das Projekt erinnern. Erinnern an die Verfolgten und an die Opfer des Nationalsozialismus in Memmingen und im Unterallgäu. Mit dem umfangreichen Begleitprogramm soll zur interreligiösen und offenen Diskussion aufgerufen und der Dialog über das Zusammenleben von Juden und Christen gefördert werden. Die Besucher erwarten diverse Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträge, Theater, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Seminare der VHS, Musikkonzerte und eine Exkursion nach Fellheim.

Diese Veranstaltung ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert.

Hintergrund ist, dass der römische Kaiser Konstantin am 11. Dezember 321 ein Edikt erließ. Dieses Gesetz besagte, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften und sollten. Das Edikt Konstantins, das in einer Abschrift in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mittel- und Nordeuropa. Es belegt, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger integrativer Bestandteil der europäischen Kultur sind. Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden also nachweislich seit mindestens 1700 Jahren auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.

„Wir freuen uns sehr über den Beitrag des Stadtmuseums, würdigt Andrei Kovacs, der leitende Geschäftsführer aus Köln, den Beitrag aus Memmingen als „Bereicherung des Festjahres“. Dieses lebe von der starken regionalen Verankerung in ganz Deutschland, unterstreicht die Generalsekretärin des Vereins 321, Sylvia Löhrmann. „Das Judentum ist konstitutiv für Deutschland. Das wird mit diesem Projekt veranschaulicht und trägt dazu bei, möglichst viele Menschen konkret anzusprechen.“

Im Festjahr #2021JLID koordiniert der Verein 321 mit großer Unterstützung des Bundes, verschiedener Bundesländer und Kommunen sowie aus der Zivilgesellschaft bundesweit rund 1000 Aktionen und Kulturevents, die dazu beitragen sollen, kulturelle, politische und interreligiöse Debatten innerhalb der Gesellschaft anzustoßen und deutliche Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen.

Das Festjahr startete bundesweit mit der TV-Ausstrahlung des Festakts, an dem unter anderem der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr des Festjahres teilnahmen. Weitere Projekte des Vereins 321 sind das für den Sommer geplante Kulturfestival „Mentsh!“ und das weltgrößte Laubhüttenfest „Sukkot XXL“ im Herbst. Seit Jahresbeginn sind der wöchentliche Podcast #2021JLID zum Thema „Jüdisches Leben heute in Deutschland“ von Shelly Kupferberg, Mirna Funk und Miron Tenenberg, die Online-Ausstellung „Jewersity“ von Jan Feldman sowie eine Video-Reihe in Kooperation mit dem „Bubales“-Puppentheater aus Berlin über jüdische Feiertage im Festjahr online zu finden. Ein Überblick über das bundesweite Jahresprogramm findet sich hier: https://2021jlid.de/programm/

 

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Geschrieben von: Redaktion

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