FC Memmingen Spiel gegen Schweinfurt abgesagt
Das Regionalliga-Heimspiel des FC Memmingen am kommenden Samstag gegen den FC Schweinfurt ist abgesetzt worden. Die Schweinfurter sind mit der Bitte einer Spielverlegung auf den FCM zugekommen, um durch den Punktspiel-Ausflug ins Allgäu das für nächsten Dienstag angesetzte DFB-Pokalspiel auf Schalke wegen möglicher Ansteckungen nicht zu gefährden. Die FCM-Verantwortlichen haben dem Schweinfurter Wunsch entsprochen. Verbandsspielleiter Josef Janker hat zähneknirschend der Absage zugestimmt.
Soweit so gut. Ab hier wird es nun aber kompliziert, weil Thomas Reinhardt als sportlicher Leiter des FCM keine Antwort auf die Frage geben konnte, ob man sich mit Schweinfurt schon auf einen Nachholtermin geeinigt habe. Baff erstaunt, verwies Reinhardt auf deutschlandweite Trainings- und Spielverbot im Amateursport ab kommenden Montag, was selbstredend auch für den FC Memmingen gelte. Aber vielleicht doch nicht? Einige Viertliga-Klubs der Staffeln im Westen und Südwesten wollen nämlich unbedingt weiterspielen und als Profivereine eingestuft werden. Das lassen sie von ihren Landesregierungen prüfen. Die Entscheidungen sollen bis zum Wochenende fallen. Proficlubs dürfen nämlich unter Zuschauerausschluss auch im Lockdown-November weiterspielen.
Der Druck in der West- und Südwest-Staffel ist groß. Im Gegensatz zu Bayern, wo praktisch nur das Restprogramm der „alten“ Saison noch runtergespielt werden muss, haben dort die aufgeblähten Regionalligen mit 21 beziehungsweise 22 Mannschaften ein derartiges Mammutprogramm, das eigentlich keinerlei Spielausfälle zulässt um zeitlich Durchzukommen.
„Die Regionalliga Bayern ist die höchste Amateurspielklasse des Bayerischen Fußballverbandes“, ist es ganz klar in den Statuten formuliert. Da sollte sich die Frage nach einer Profiliga eigentlich gar nicht stellen, zumal die Mehrzahl der verbliebenen 17 Mannschaften echte Amateurteams sind. Selbst die Spieler von Zweitvertretungen der Erst- und Zweitligisten sind höchstens auch nur semiprofessionell unterwegs. Doch der BFV wartet ab, was anderswo passiert. Wenn die Regionalligen als Profiklassen eingestuft werden, drohe laut Verbands-Pressesprecher Fabian Frühwirth möglicherweise die Gefahr, dass ein bayerischer Klub auf Gleichbehandlung und Weiterspielen klagen könnte. So wird erst am Montag im Verbandspräsidium darüber beraten und zeitgleich mitentschieden, ob in allen bayerischen Fußballklassen nach dem November-Spielverbot anschließend die Winterpause gehen und erst im Frühjahr der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Möglicherweise mit Ausnahme der Regionalliga Bayern.
Jedenfalls bleibt der mittlerweile fünfte Versuch für das Nachholspiel des FC Memmingen beim VfR Garching am kommenden Dienstag erst einmal im Spielplan. Was bedeutet, dass sich Cheftrainer Esad Kahric mit seinen Jungs weiter darauf vorbereiten muss. Training wäre am Wochenende noch möglich, ab Montag ist es verboten, weil die Memminger ja eigentlich (noch) Amateure sind. „Wäre es nicht so ernst, könnte man darüber lachen“, versteht FCM-Präsident Armin Buchmann keinen Spaß mehr und erwartet vom Verband auf „diese Farce schnellstmöglich zu beenden und den Spielbetrieb wie staatlich angeordnet auch in der Regionalliga Bayern einzustellen“.
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