Landräte und Klinikträger: Gemeinsamer Dialog
Auf Einladung von Landrat Elmar Stegmann fand heute erneut ein konstruktives Gespräch zwischen den Landkreisen Lindau und Ravensburg sowie den regionalen Klinikträgern statt. Im Mittelpunkt stand die Diskussion über ein gemeinsames Gutachten zur Struktur der Gesundheitsversorgung in der Region. Angesichts der aktuellen Entwicklungen an der Rotkreuzklinik in Lindenberg wurde intensiv über die Eckpunkte des Zukunftskonzepts und Sanierungsmaßnahmen gesprochen.
Landrat Elmar Stegmann betonte die gemeinsame Zielsetzung einer guten Krankenhaus- und Notfallversorgung für die Bürgerinnen und Bürger. Die Teilnehmer, darunter Landrat Harald Sievers (Landkreis Ravensburg) und Vertreter der Asklepios Klinik Lindau, Oberschwabenklinik und Rotkreuzklinik, zeigten sich erfreut über den offenen und kooperativen Austausch.
Die Diskussion basiert auf einem Gutachten, das die Leistungen, Personalausstattung und Krankenhausbetten der Kliniken sowie sich ändernde Rahmenbedingungen in der Krankenhauslandschaft untersucht. Themen wie die Krankenhausreform des Bundes, Fachkräftemangel und die Notwendigkeit von Spezialisierungen wurden beleuchtet. Die Teilnehmer waren sich einig, dass einfache finanzielle Lösungen nicht ausreichen und dass tragfähige Lösungen im Sinne der Patienten und Mitarbeiter gefunden werden müssen.
Die Rotkreuzklinik in Lindenberg plant trotz notwendiger Sanierungsmaßnahmen, 80 Prozent ihrer Leistungen beizubehalten. Der Generalhandlungsbevollmächtigte Dr. Mark Boddenberg betonte, dass Geld allein nicht die Lösung sei und eine differenzierte Betrachtung der Bereiche notwendig sei.
Landrat Stegmann sieht im laufenden Gutachten einen wichtigen Schritt für die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Die Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte nächsten Jahres vorliegen und als Basis für weitere Planungen dienen, einschließlich Überlegungen zu einem gemeinsamen Klinikstandort.
Die drängende Frage der Notfallversorgung im Westallgäu nach dem Wegfall der 24-Stunden-Notaufnahme in Lindenberg wird aktiv angegangen. Lösungen sollen bis Ende März gefunden werden, um mögliche Versorgungslücken zu verhindern.
Die Zukunft der 122 Mitarbeiter, die in der Vorweihnachtszeit gekündigt werden, wurde ebenfalls diskutiert. Trotz der Herausforderungen zeichnet sich am Arbeitsmarkt eine positive Perspektive ab, da sowohl die Asklepios Klinik in Lindau als auch die OSK in Wangen Fachkräfte suchen.
Die Teilnehmer betonten die Bedeutung eines transparenten Informationsflusses für die Bürgerinnen und Bürger, wobei auch die Komplexität des Insolvenzverfahrens berücksichtigt wurde. Dr. Mark Boddenberg betonte, dass die Bereiche der Urologie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde nicht geschlossen werden, und alle Beteiligten betonten ihre Bereitschaft zum offenen Dialog mit der Öffentlichkeit.
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