Ein Pflegestützpunkt für das Unterallgäu als Anlaufstelle geplant
Der Ausschuss für Personal und Soziales des Unterallgäuer Kreistags hat mehrheitlich für die Einrichtung eines Pflegestützpunkts im Unterallgäu gestimmt. Der Stützpunkt soll als zentrale Anlaufstelle dienen und Menschen bei Fragen rund um das Thema Pflege unterstützen.
Der Ausschuss für Personal und Soziales des Unterallgäuer Kreistags hat sich mehrheitlich für die Einrichtung eines Pflegestützpunkts im Unterallgäu ausgesprochen. Der Pflegestützpunkt soll eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Pflege werden.
Die Entscheidung für die Schaffung dieses Angebots wurde von Bernhard Sonner und Hubert Plepla vom Sachgebiet für Soziales und Senioren am Landratsamt Unterallgäu erläutert. Hubert Plepla wies darauf hin, dass bereits heute rund 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen von ihren Angehörigen betreut werden. Aufgrund des demografischen Wandels und des zu erwartenden Anstiegs des Pflegebedarfs im Unterallgäu bis zum Jahr 2040 sei es notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um eine optimale Versorgung sicherzustellen. Ein Pflegestützpunkt könne hierbei einen "Meilenstein" darstellen.
Der Pflegestützpunkt soll als eine Anlaufstelle aus einer Hand dienen, um eine umfassende Beratung und Begleitung für Menschen, die Hilfe benötigen, sowie ihre pflegenden Angehörigen zu gewährleisten. Der Schwerpunkt liegt auf der fallbezogenen Beratung und Unterstützung bei der Inanspruchnahme von Sozialleistungen und anderen Hilfsangeboten. Geplant ist, den Pflegestützpunkt beim Landkreis anzusiedeln und mit zweieinhalb Fachkräften auszustatten, die neutral, trägerunabhängig und bedarfsgerecht beraten. Dies soll die Fachstellen für pflegende Angehörige in Bad Wörishofen, Ottobeuren und Memmingen entlasten, damit sie sich wieder verstärkt auf den Aufbau von Unterstützungsleistungen im Alltag und die psychosoziale Begleitung von Angehörigen konzentrieren können.
Die Errichtung des Pflegestützpunkts würde den Landkreis Unterallgäu jährlich etwa 35.000 Euro kosten. Bayernweit können seit 2009 Pflegestützpunkte errichtet werden. Derzeit gibt es in Schwaben bereits acht solcher Einrichtungen, während es insgesamt in Bayern bereits 50 Pflegestützpunkte gibt.
Landrat Alex Eder betonte, dass die Pflege angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels zu einem zentralen Thema für die Zukunft geworden ist. Allerdings sei die Pflegeberatung eigentlich Aufgabe der Pflegekassen, und die Einrichtung eines Pflegestützpunkts sei eine freiwillige Leistung des Landkreises, die mit administrativem Aufwand sowie zusätzlichen Personal- und Sachkosten verbunden ist.
Der Ausschuss für Personal und Soziales beauftragte die Verwaltung, ein Betriebskonzept für den Pflegestützpunkt zu entwickeln und die Errichtung zu beantragen. Darüber hinaus soll die Kreisverwaltung gemeinsam mit der Stadt Memmingen eine mögliche Kooperation prüfen.
Die Diskussion über die Errichtung eines Pflegestützpunkts begann bereits im September 2022 und wurde von der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen beantragt. Damals kam es zu einer Patt-Situation, bei der sowohl Zustimmung als auch Ablehnung geäußert wurden. Aufgrund dieser Situation und weiterer Optimierungsmöglichkeiten fand im März 2023 ein Runder Tisch statt, um das Thema erneut zu diskutieren. Schließlich wurde beschlossen, erneut über die Einrichtung des Pflegestützpunkts abzustimmen.
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