Wölfe reißen offenbar Kälber im Oberallgäu
„Direkt vor meiner Haustür“ sind zwischenzeitlich besorgniserregende Fälle von Nutztierrissen erfolgt, sagt MdL Dr. Herz, agrarpolitischer Sprecher der Freie Wähler Landtagsfraktion. Das Problem „Wolf“ ist im Oberallgäu angekommen! Derzeit wird zwar noch durch die genetische Analyse geprüft, ob die Fälle durch Wölfe verursacht wurden, doch der Verdacht liegt aufgrund der Fakten und Bilddokumentation sehr nahe. Bei den Kuhkälbern liegen eigenartige, keinesfalls typische Verletzungen des Hals- und Nackenbereichs vor. Die gerissenen Kälber haben Schürfwunden am Hals und wurden wohl bei lebendigem Leib aufgefressen.
Das nächste Wolfsrudel ist von der Region am und um den Grünten herum nur ca. 60 km Luftlinie entfernt. Deshalb wird die Gefahr in der Region immer größer. Dies ist für die Alpwirtschaft und auch für den Tourismus Besorgnis erregend, sagt MdL Dr. Herz. In der kleinräumigen Alpwirtschaft, im unwegsamen Gelände ist ein Schutz der Weidetiere, wenn überhaupt, nur bedingt möglich. Die Alpwirtschaft ist durch Wölfe gefährdet. Sollten die Alpen nicht mehr beweidet werden, so wäre dies eine Katastrophe für unsere Kulturlandschaft, betont MdL Dr. Herz.
Nach den Vorfällen der letzten Tage hat sich MdL Dr. Herz im Interesse der Alpbewirtschafter direkt an die Landwirtschaftsministerin Kaniber und den Umweltminister Dr. Huber gewandt. Für ihn gilt es, jetzt nicht „nur Zustände festzustellen“ sondern er fordert sofort Maßnahmen zu ergreifen bzw. die bisherigen Maßnahmen zu verbessern und umzusetzen. Dabei ist ihm wichtig, dass die Dokumentation und Bewertungsstruktur professionalisiert wird. Ein Teil der „Netzwerker“, die am Fundort eine erste Überprüfung vornehmen, sind nur ehrenamtlich tätig. Es ist deshalb dringend geboten, behördliche Strukturen auszubauen bzw. diesen Bereich möglicherweise an Veterinärämter anzugliedern. Die Verdachtsfälle müssen schnell geklärt werden und dazu ist eine raschere Abwicklung notwendig. Des Weiteren fordert MdL Dr. Herz eine kompetente und zügige Beratung für die Geschädigten, auch darüber in welcher Höhe mögliche Ausgleichszahlungen zu erwarten sind sowie eine 24 Stunden Notfallbereitschaft.
MdL Dr. Herz will klare Regelungen zum Vorantreiben der Entnahme aus der Wolfspopulation, allerdings mit Tötungsstruktur und die Aufnahme ins Jagdrecht.
Er sieht eine große Verpflichtung der Politik und der Behörden gegenüber den bäuerlichen Familienbetrieben und Alphirten, diese nicht mit dem Problem „Wolf“ allein zu lassen, sondern sie tatkräftig zu unterstützen.
In unserer Region kann der Wolf keinen Lebensraum finden, so MdL Dr. Herz. Die Besiedelung ist relativ dicht, unsere Kulturlandschaft intensiv genutzt und in der Land- und Alpwirtschaft gibt es für die offene Weidetierhaltung keine Alternative. (pm)
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