Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller kritisiert Mautpläne
Die Landrätin des Oberallgäus, Indra Baier-Müller von den Freien Wählern, hat in einem detaillierten Schreiben an Katharina Rumpf, Bezirkshauptfrau von Reutte in Tirol, ihre Besorgnis über die Pläne Tirols zur Einführung einer Maut auf der Fernpassstraße zum Ausdruck gebracht.
Die Kernpunkte ihrer Kritik beziehen sich vor allem auf das Fehlen von Absprachen und die unzureichende Einbindung der angrenzenden Landkreise Ober- und Ostallgäu sowie Garmisch-Partenkirchen und des Landes Bayern in die Planungen.
In ihrem Schreiben betont Baier-Müller, dass gerade die genannten Regionen "unmittelbar von den Verkehrsänderungen betroffen" seien. Die mangelnde Kommunikation und Einbindung in die Entscheidungsprozesse seitens Tirols werden als problematisch erachtet. Insbesondere die fehlende Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten und potenziellen Auswirkungen auf die Bürger, Ausflügler und Lieferanten der betroffenen Gebiete werden in ihrem Schreiben deutlich kritisiert.
Die konkreten Pläne Tirols sehen vor, ab spätestens 2028 eine Mautgebühr von 14 Euro auf der 50 Kilometer langen Fernpassstraße zu erheben. Parallel dazu ist die Erweiterung des Lermooser Tunnels um eine zweite Röhre geplant. Baier-Müller bezeichnet die finanzielle Belastung, die durch diese Maßnahmen entstehen würde, als erheblich. Ihre Bedenken beziehen sich nicht nur auf die finanziellen Aspekte, sondern auch auf die potenziellen Auswirkungen auf die Mobilität und Wirtschaft der Region.
Die Landrätin äußert sich besonders kritisch zur Höhe der geplanten Mautgebühr, die sie als "unverhältnismäßig hoch" bezeichnet. In ihrem Brief betont sie, dass der geplante Eingriff in die Natur im Verhältnis zur nur geringen Zeitersparnis von drei Minuten und den vergleichsweise hohen Mautgebühren äußerst bedenklich erscheint. Sie fordert eine sorgfältige Abwägung des tatsächlichen Kosten-Nutzen-Verhältnisses dieses Projektes, da der Nutzen in einem angemessenen Verhältnis zu den entstehenden Kosten stehen sollte.
Die Landrätin appelliert an eine transparente und faire Diskussion über die geplanten Maßnahmen und deren Auswirkungen. Sie legt Wert darauf, dass solche einschneidenden Entscheidungen in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den betroffenen Gebieten getroffen werden sollten, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung zu gewährleisten.
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