Lawine am Hochgrat abgegangen

Am Hochgrat bei Oberstaufen ist am späten Nachmittag eine Lawine abgegangen. Ein Wanderweg wurde auf einer Länge von 50 Metern von den Schneemassen überspült.

Verschüttete gab es nicht. Die Lawine hatte sich offenbar selbst ausgelöst. Die Alpine Einsatzgruppe der Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Im Lawinenlagebericht für den heutigen Tag heißt es: "Durch Sonneneinstrahlung und tageszeitliche Erwärmung sind im Tagesverlauf Selbstauslösungen von meist kleinen, vereinzelt auch mittleren Lawinen möglich. Kammnah sind in sehr steilen Schattenhängen kleinräumige Einwehungen zu beachten."

Allgemein herrscht in den Allgäuer und Ammergauer Alpen derzeit eine geringe Lawinengefahr. Unterhalb von 2.200 Meter steigt diese aber im Tagesverlauf auf Stufe zwei (mäßig) von fünf an. Hier heißt es im Lagebericht: "Durch Sonneneinstrahlung und tageszeitliche Erwärmung sind ab den späten Vormittagsstunden auch aus dem schattseitigen Steilgelände zunehmend oberflächliche Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu erwarten. Auf Flächen, die vor dem letzten Schneefall schon ausgeapert waren, gleitet der Schnee am Boden ab. Vor allem in Bereichen, wo bereits Risse und Spalten in der Altschneedecke vorhanden sind, nehmen die Gleitbewegungen der Altschneedecke zu und können zu mittleren Gleitschneelawinen führen.

Daneben gibt es in den Hochlagen vereinzelte Gefahrenstellen in sehr steilen, kammnahen und west- über nord-bis nordostgerichteten Rinnen und Mulden. Hier sind kleinräumige Einwehungen anzutreffen, die sich bei Störung schollenartig lösen können. Bei den möglichen kleinen Schneebrettern ist die Gefahr, im Steilgelände den Halt zu verlieren und abzustürzen, höher einzuschätzen als das Verschüttungsrisiko."