Mehr Straftaten, aber weniger Verkehrsunfälle in Kempten
Die Polizeiliche Kriminal- und Verkehrsstatistik der Stadt Kempten ist draußen. Mehr Straftaten hat die Polizei verzeichnet, aber auch weniger Verkehrsunfälle. Das letzte Jahr stand unter dem Einfluss der Corona-Pandemie, sagt Marcus Hörmann, Leiter der Polizeiinspektion Kempten gegenüber Radio AllgäuHit.
Die polizeiliche Kriminalstatistik ist für Marcus Hörmann, Leiter der Polizeiinspektion Kempten, eine besondere Statistik. Denn der Großteil des Jahres 2020 stand unter dem Einfluss der Pandemie. Anfang des Jahres gab es noch die Prognose, dass es ein ruhiges Jahr für die Polizei werden könnte. Das war nicht der Fall. Die Gesamtkriminalität stieg sogar um 5,5 Prozent auf 4700 Straftaten an.
Ein großer Teil des Anstieges lässt sich auf einen Sektor zurückführen und zwar auf Rauschgift Delikte. Hier verzeichnet die Polizei einen Anstieg um 16,6 Prozent. Würde man diesen Teil aus der Gesamtkriminalität ausblenden, dann wäre der Wert extrem niedrig, sagt Marcus Hörmann weiter. „Mit Fug und Recht können wir behaupten in einer der sichersten Regionen Deutschlands zu leben.“
Die Aufklärungsquote liegt im Sektor Rauschgift übrigens bei über 94 Prozent. Seit ein, zwei Jahren liegt darauf der Schwerpunkt in Kempten. Und je mehr kontrolliert wird, desto mehr wird auch aufgedeckt, sagt Hörmann. So kommt ein wenig Licht in die Dunkelziffer.
Besorgniserregend ist für die Polizei das Alter der Täter. Der Trend setzt sich fort, der Anteil der jungen Rauschgift Händler wächst. 40 Prozent der Täter sind unter 18 Jahren, ein großer Teil auch unter 14 Jahren.
Im Bereich der Verkehrsstatistik in Kempten gab es einen Unfallrückgang im Jahr 2020. Die Corona-Pandemie spiegelt sich damit in den Zahlen wieder. Es gab gut 500 Unfälle weniger als noch im Vorjahr, damit liegt die Zahl bei 3200 Unfällen. „Eine unweigerliche Folge vom Corona-Lockdown und auch dem starken Anstieg beim Thema Home-Office“, weiß Marcus Hörmann. Je weniger Leute auf der Straße unterwegs waren, umso weniger Unfälle gab es auch.
Der Freistaat will mit einem aktualisierten Verkehrssicherheitskonzept für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen und damit Verkehrstote verhindern. Ganz richtig, findet Hörmann, denn jeder Verkehrstote ist einer zu viel.
Gerade im Bereich der Trunken- und Drogenfahrten steigen die Zahlen laut Hörmann weiter an. Nach wie vor steigen viele unter der Wirkung von Rauschmittel ins Auto oder aufs Rad und das hat verheerende Folgen. „Deshalb sind Kontrollen auch so wichtig. Wir werden weiterhin engmaschig den Verkehr kontrollieren.“
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