Zukunft des Allgäuer Strumpfherstellers gesichert
Für den traditionsreichen Strumpfhersteller KUNERT ist eine Zukunftslösung gefunden worden. Im Zuge einer sogenannten übertragenden Sanierung übernimmt der österreichische Unternehmer Dr. Erhard F. Grossnigg den operativen Geschäftsbetrieb sowie die Mitarbeiter über die neu gegründete Gesellschaft KUNERT Fashion GmbH.
Die Produktionsstätten in Immenstadt sowie in Marokko bleiben erhalten, ebenso die Marken KUNERT, Julius Kunert und Hudson. Julius Textile Investment (Kingsbridge Capital Gruppe), der bisherige Mehrheitseigner von Kunert, wird an der neuen Gesellschaft mit einem signifikanten Minderheitsanteil beteiligt sein. Die Forderungen der Gläubiger des ursprünglichen Unternehmens werden aus dem Kaufpreis entsprechend gesetzlicher Vorschriften anteilig bedient.
Erhard Grossnigg gehört seit Jahrzehnten zu den profiliertesten österreichischen Unternehmern. In der Mode- und Textilbranche hat er sich vor allem bei der erfolgreichen Restrukturierung des Voralberger Wäscheherstellers Huber-Gruppe (u.a. mit den Marken Huber Bodywear, Skiny und HANRO) einen Namen gemacht.
Die Geschäftsführung der neugegründeten Kunert Fashion GmbH besteht aus Fritz Hinterberger, Wilhelm Haböck und Constantin Wunn. Fritz Hinterberger verfügt über umfangeiche Erfahrungen in den Branchen Konsumenten- und Markenprodukte sowie bei der Neuausrichtung von mittelständischen Unternehmen. Wilhelm Haböck war zuvor über viele Jahre Geschäftsführer des österreichischen Frottierwarenherstellers Vossen und hat weitreichende Kenntnisse in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Constantin Wunn ist bereits seit 2011 kaufmännischer Geschäftsführer der KUNERT Fashion GmbH &. Co. KG.
Hermann de Jong, der seit dem 1. Juli 2006 die Kunert AG als Vorstand führte, wird sich auf eigenen Wunsch und im guten Einvernehmen mit den Investoren neuen beruflichen Aufgaben zuwenden. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz dankte Herrn de Jong für seinen unermüdlichen Einsatz für das Unternehmen in den vergangenen Jahren.
Der deutsche Handel hatte KUNERT während der Sanierung den Rücken gestärkt und bekräftigt, dass KUNERT ein relevanter Player und wichtig für einen ausgewogenen Wettbewerb ist. Gemeinsame Gespräche während der Insolvenz hatten bessere Produktplatzierungen und neue, gemeinsame Marketingimpulse zur Folge. Dies führte bereits zu positiven Entwicklungen im ersten Halbjahr 2013.
Dr. Erhard F. Grossnigg: 'Ich bin bereits seit vielen Jahren an Kunert interessiert. Nun ist es endlich soweit. KUNERT und HUDSON sind tolle Marken mit einer starken Zukunftsperspektive. Die Qualität der Strümpfe aus dem Allgäu steht ohnehin außer Frage. Der schmerzhafte Teil der Sanierung liegt nun hinter uns. Es wurde damit die Basis geschaffen, um gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern den Marken KUNERT und HUDSON langfristig den Stellenwert im Markt zu geben, den diese hervorragenden Produkte verdienen. Meine Gespräche mit Mitarbeitern und einigen Kunden stimmen mich sehr positiv.'
Dr. Mathias Hink, CEO Kingsbridge Capital Advisors: 'Wir haben unser Vertrauen in KUNERT nie verloren. Ich freue mich, dass unter der Führung von Herrn Dr. Grossnigg nun ein Neustart möglich ist. Kingsbridge hat stets zu Kunert gestanden und wird dies als Minderheitsgesellschafter auch weiterhin tun.'
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz: 'Wenn man in einem Insolvenzverfahren ein grundsätzlich gesundes Unternehmen vorfindet, das mit seinen Produkten und der Produktion im Markt eine Zukunft haben kann, muss alles daran gesetzt werden, die Sanierung zu ermöglichen und dieses zu erhalten. Dass dies gelungen ist, freut mich vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KUNERT. Ich bedanke mich bei diesen für ihr Engagement in der für sie sicherlich schwierigen Zeit. Ebenso gilt mein Dank den Kunden und Lieferanten, die Kunert den Rücken gestärkt haben sowie selbstverständlich Herrn Dr. Erhard F. Grossnigg für das stets sehr vertrauensvolle Klima während den Verhandlungen.'
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