Das Landratsamt Oberallgäu im letzten Winter
(Bildquelle: Andreas Kaenders)
Oberallgäu
Montag, 10. Oktober 2016
Grippeimpfung für die Saison 2016 / 2017
Die Grippe wird auch in diesem Winter wieder viele Bürger mit Husten und Schnupfen, hohem Fieber und Muskel- und Gelenkschmerzen quälen oder ihnen sogar gefährlich werden – wenn sie nicht dagegen geimpft sind. Die Grippe wird landläufig als schweres Risiko gerne unterschätzt. Sie ist eben kein banaler grippaler Infekt und mit ihr ist nicht zu spaßen. Auch Personen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, müssen mit schweren Verläufen rechnen, die Erkrankung kann tödlich verlaufen.
Dr. Alfred Glocker, Leiter des Gesundheitsamtes Oberallgäu rät daher, sich beim Hausarzt gegen die Grippe impfen zu lassen. „Die Impfung ist die einzig sichere Schutzmöglichkeit vor der Grippe. Kommen auch Sie mit Ihrer Impfung der Grippe zuvor!“, appelliert er an die Bürgerinnen und Bürger.
Die Impfstoffe für diese Grippesaison stehen bereits zur Verfügung und sollten bald verabreicht werden, weil es nach der Impfung es etwa zwei Wochen dauert, bis sich ein ausreichender Impfschutz aufgebaut hat. Auch ist das gegenwärtige Grippegeschehen und damit die Ansteckungsgefahr noch gering. Dem Gesundheitsamt Oberallgäu wurden allerdings bereits die ersten beiden Grippefälle - die Spitze des Eisbergs, weil nur selten getestet wird - von Laboren gemeldet.
Die Impfung muss jährlich wiederholt werden, weil sich die Eigenschaften der Grippeviren jedes Jahr verändern. Der Influenzaimpfstoff für die Saison 2016/2017 setzt sich gemäß der Empfehlungen der WHO und des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) aus den Antigenen weltweit zirkulierender Varianten verschiedener Viren zusammen. Diese Stammzusammensetzung weicht von der der Saison 2015/2016 ab. Eine Impfung mit dem neuen Impfstoff ist daher unerlässlich, auch weil sich der Verlauf von Grippewellen nicht vorhersagen lässt.
Die Zahl der Arztbesuche während der Grippewelle in der Saison 2015/16, die über das
erwartete Maß (ohne Influenza) hinausgingen, wurde auf 4,1 Millionen geschätzt, Influenza-assoziierte Arbeitsunfähigkeiten (bzw. Pflegebedürftigkeit oder die Notwendigkeit der Bettruhe bei Patienten, die keine Krankschreibung benötigen) auf 2,2 Millionen Fälle. Die geschätzte Anzahl der grippebedingten Krankenhauseinweisungen aus primärversorgenden Praxen betrug 16.000. Die Schätzwerte liegen damit unter den Werten der starken Saisons 2012/13 und 2014/15 und deutlich über denen der milden Saison 2013/14.
Die Schutzmöglichkeiten vor Grippe durch Impfung und Hygiene sollten immer genutzt werden.
Wer soll sich insbesondere impfen lassen?
Personen mit höherem Erkrankungs- oder Komplikationsrisiko. Das sind
• Personen in allen Altersklassen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege, Herz- und Kreislaufkrankheiten sowie Leber- und Nierenleiden und Stoffwechselkrankheiten, wie Diabetes mellitus,
• Angehörige bzw. enge Kontaktpersonen und Betreuer von chronisch kranken Menschen,
• Bei Kindern mit chronischen Erkrankungen von 2 bis 6 Jahren steht jetzt ein abgeschwächter Lebendimpfstoff zur Verfügung, der als Nasenspray verabreicht wird. Bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendlichen bis 18 Jahren kann auch der übliche inaktivierte saisonale Impfstoff verwendet werden,
• Alle Personen ab 60 Jahren,
• Menschen über 60 Jahren und chronisch Kranken empfehlen wir überdies eine (einmalige) Impfung gegen Pneumokokken, die häufigsten Erreger der Lungenentzündung,
• Alle Beschäftigten im Gesundheitswesen (Arztpraxen, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime), aber auch in Kindergärten und Schulen sowie in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr (Behörden),
• Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens bereits ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel,
Die Impfquoten sind in allen genannten Gruppen viel zu niedrig. Die Kosten für die Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen und in der Regel auch von den Privatkassen übernommen. Die Praxisgebühr entfällt.
Die saisonale Grippe wird überwiegend durch Tröpfchen übertragen, die zum Beispiel beim Sprechen, insbesondere aber beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Entfernung auf die Schleimhäute von Kontaktpersonen und in die Augen gelangen können. Eine Übertragung kann auch indirekt durch Kontakt der Hände mit virushaltigen Sekreten oder mit diesen kontaminierten Oberflächen und anschließendem Hand-Mund- bzw. Hand-Nasen-Kontakt erfolgen.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung ("Inkubationszeit") beträgt 1 bis 2, aber auch bis zu 4 Tagen. Die Dauer der Virus-Ausscheidung bei Erkrankten und damit der Ansteckungsfähigkeit kann ab dem Auftreten der ersten Symptome 3 bis 5 Tage, aber auch bis zu 7 Tagen andauern. Kleine Kinder können mehr Viren und für längere Zeit als Erwachsene ausscheiden. Dies gilt auch für Abwehrgeschwächte, z.B. Immunsupprimierte.
Typische Grippe-Symptome sind ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber >/= 38,5° C, plötzlicher Reizhusten, Kopf-, Hals- Muskel- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und manchmal Übelkeit /Erbrechen. Komplikationen einer Grippeerkrankung wie eine Lungen- oder Herzmuskelentzündung sind möglich.
Bei Verdacht auf Grippe sollte der Patient den Hausarzt vor dem Aufsuchen der Praxis telefonisch kontaktieren, damit durch entsprechende Maßnahmen die Ansteckung anderer Patienten und des Personals vermieden werden kann.
Tipps des Gesundheitsamtes:
• Direkte Kontakte mit möglicherweise erkrankten Personen vermeiden, wenn möglich.
• Händeschütteln kann ein Übertragungsweg sein. Auf das notwendige Maß beschränken.
• Nicht mit den Händen ins Gesicht fassen. Insbesondere Berührung von Augen, Nase, Mund vermeiden.
• Hände waschen, oft und gründlich. Besonders, wenn man erkrankte Angehörige pflegt. Wäsche, Geschirr, Klinken, Telefonhörer, Lichtschalter im Umfeld des Erkrankten stellen eine Übertragungsmöglichkeit dar.
• Hände waschen natürlich vor dem Essen und nach dem Gang zur Toilette - das sollte selbstverständlich sein.
• Nicht gemeinsam aus einem Glas oder einer Flasche trinken. Auch nicht zu Hause. Auf Festen nicht den Bierkrug herumgehen lassen.
• Räume oft lüften. Das verringert die Zahl infektiöser Tröpfchen in der Raumluft.
• Beim Husten oder Niesen Mund oder Nase bedecken. In den Ärmel husten oder niesen.
• Einmaltaschentücher verwenden. Nach Benutzung sofort entsorgen.
• Bereits bei leichten Grippesymptomen Kontakte zu den Mitmenschen reduzieren (etwa den Vereinsabend ausfallen lassen). Enge Kontakte mit Angehörigen vermeiden, insbesondere zu Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren und Personen mit chronischen Erkrankungen.

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