Falsche Microsoft-Mitarbeiter betrügen Blaichacher
Anrufbetrüger schlugen bei einem Mann aus Blaichach zu. Mit geschickter Gesprächsführung und unter Vortäuschens falscher Tatsachen gelang es ihnen, den 58-Jährigen um 8.600 Euro zu betrügen.
Am vergangenen Mittwoch, 12. Januar, meldete sich ein vermutlich aus dem Ausland anrufender Betrüger bei einem 58-jährigen Mann und stellte sich als Mitarbeiter des Softwareunternehmens Microsoft vor. Er gaukelte diesem vor, sein Computer sei von Schadsoftware betroffen und müsste zur Verhinderung von weiterem Schaden durch den Computerfachmann von Microsoft überprüft werden. Im guten Glauben willigte der 58-Jährige der Installation einer Fernwartungssoftware ein, wodurch der Täter vollen Zugriff auf den Rechner des Geschädigten hatte. Bis der 58-Jährige den Betrug schlussendlich erkannte, kam es zu mehreren Auslandsüberweisung von insgesamt 8.600 Euro.
Die Täter gehen bei der Masche immer gleich vor
Die angeblichen - häufig nur Englisch oder gebrochen Deutsch sprechenden - Microsoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Rechner des Angerufenen Fehler aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige und bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen ihre Opfer auf ihren Geräten eine Fernwartungssoftware installieren mit der die angeblichen Probleme gelöst werden können.
Das Problem
Mit diesem Programm haben die Betrüger Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten, beispielsweise Passwörter für das Online-Banking ausspähen. Darüber hinaus verlangen sie für ihre vermeintliche Service-Leistung eine Gebühr. Manchmal fordern Sie für das Erneuern einer angeblich abgelaufenen Lizenz ebenfalls Geld oder sie überreden ihre Opfer dazu, einen kostenpflichtigen Wartungsvertrag einzugehen.
Weigern sich die Betroffenen zu zahlen oder auf das Angebot einzugehen, drohen die Täter mit dem Sperren des Rechners und dem Verlust der Daten. Sie fragen u.a. nach den Kreditkartendaten, oder nutzen während des Fernzugriffs das Online-Banking des Geschädigten. Unter dem Vorwand die Transaktion sei fehlgeschlagen, verlangen sie u.a. Zugriff auf weitere Zahlungsarten und fordern eine nochmalige Zahlung. Zum Teil werden die Opfer dazu aufgefordert, im Supermarkt oder an der Tankstelle Gutscheincodes (z.B. iTunes) für das Bezahlen im Internet zu erwerben.
Die Zahlen
Im Schutzbereich des PP Schwaben Süd/West haben Anrufbetrüger mit der Microsoft-Masche im Jahr 2021 in 17 erfolgreichen Fällen rund 70.000 Euro ergaunert.
Im Landkreis Oberallgäu erbeuteten sie im vergangenen Jahr in drei erfolgreichen Fällen rund 10.000 Euro.
Die Polizei rät
- Seriöse Unternehmen nehmen keinen unaufgeforderten Kontakt zu Ihnen auf. Sollte sich ein vorgeblicher Mitarbeiter melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten heraus.
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Falls Sie betroffen sind:
- Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet. Ändern Sie über einen zweiten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
- Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen.
- Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
- Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!
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