Abkochanordnung für Trinkwasser in Unterjoch aufgehoben
Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Oberallgäu hat mit Wirkung vom 12. Januar die Abkochanordnung für Trinkwasser im Bad Hindelanger Ortsteil Unterjoch aufgehoben. Hintergrund ist der Eingang jüngster Probenergebnisse, bei denen eine Kontamination mit choliformen Keimen (d.h. den oft zitierten Fäkalkeimen) nicht mehr nachweisbar war. Auch eine kurzfristige Überprüfung des Trinkwassers im Kindergarten Unterjoch durch ein Labor in Kempten hatte keine Auffälligkeiten ergeben.
Wie bereits kommuniziert, geht das Gesundheitsamt davon aus, dass der Nachweis der fäkalen Keime eine Folge der gründlichen Spülung des gemeindlichen Netzes darstellt. Diese steht in engem Zusammenhang mit der Ursachenforschung nach der im Raum stehenden Bleibelastung.
Diese Maßnahme wird weiter fortgeführt, weshalb nicht ausgeschlossen werden kann, dass in den kommenden Tagen erneute Vorsichtsmaßnahmen erlassen werden. "Wir bitten die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bereits im Vorfeld um Verständnis für etwaige zu erlassende Maßnahmen und weisen erneut darauf hin, dass das Anliegen des Oberallgäuer Gesundheitsamtes zuvorderst darin besteht, Erkrankungen zu vermeiden", heißt es aus dem Amt. Vorsorglich ist empfohlen, die Hausleitungen häufig und regelmäßig zu nutzen bzw. zu spülen, um Stagnation mit den daraus resultierenden Risiken zu vermeiden.
Hinweis in eigener Sache:
Trotz fehlender Zuständigkeit hat das Gesundheitsamt in den vergangenen Tagen eine Vielzahl offizieller und privater Auskunftsanträge ereilt. Um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitsamtes aufrecht zu erhalten, hat das Gesundheitsamt entschieden, auf der landkreiseigenen Homepage einen Ticker einzurichten, der bis auf Weiteres über jüngste Erkenntnisse und Maßnahmen informiert.
Link zum Ticker:
https://www.oberallgaeu.org/news/detail/wasserqualitaet-im-ortsteil-unterjoch-bad-hindelang.
Die Marktgemeinde Bad Hindelang treibt die Untersuchungen des örtlichen Leitungswassers nun weiter voran. Die weiteren Planungen zur Aufklärung sehen vor, das heimische Leitungswasser stichprobenartig in allen sechs Ortsteilen umfassend überprüfen zu lassen. Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel reagierte damit auf eine Forderung besorgter Bürger bei der Informationsveranstaltung im Kurhaus Bad Hindelang am vergangenen Mittwoch.
„Die Ursache für die aktuellen Trübungen und Werte des Leitungswassers in Unterjoch hat Priorität. Unser erklärtes Ziel sollte allerdings sein, das Wasser in der ganzen Gemeinde unter die Lupe zu nehmen, sodass alle Bürger wieder ohne Vorbehalte Leitungswasser trinken können. Von Unregelmäßigkeiten in den Gemeindeteilen Vorderhindelang, Hindelang, Bad Oberdorf, Hinterstein und Oberjoch ist bisher nichts bekannt, wir sollten jedoch das ganze Dorf im Blick behalten“, so die Gemeindechefin.
Die Bürgermeisterin betonte, dass die Angelegenheit „von uns sehr ernst genommen wird – auch wenn die bedauerlichen Versäumnisse in der Kommunikation einen anderen Eindruck in der Öffentlichkeit haben entstehen lassen. Besonders wichtig wird deshalb sein, die eingeleiteten Sofortmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller Bürger weiter gezielt zu verfolgen und das Problem unverzüglich zu beseitigen.“
Quelle: PM LRA Oberallgäu - PM Gemeinde Bad Hindelang
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