Prozess zum Doppelmord in Altenstadt vor Landgericht Memmingen
Am Landgericht Memmingen hat der Prozess zu einem schockierenden Doppelmord in Altenstadt im Landkreis Neu-Ulm begonnen. Das angeklagte Ehepaar, dem vorgeworfen wird, den Vater des 38-jährigen Angeklagten sowie dessen Lebensgefährtin aus Habgier getötet zu haben, schwieg zu den schwerwiegenden Anschuldigungen.
Die Verteidigung erklärte zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Memmingen, dass die Beschuldigten keine Stellungnahme abgeben werden.
Den Angeklagten wird vorgeworfen, aus Habgier gehandelt zu haben, indem sie den Vater des 38-jährigen Mannes sowie dessen Lebensgefährtin getötet haben sollen. Ein weiterer Mann ist der Beihilfe angeklagt. Der 32-Jährige aus Baden-Württemberg hat über seinen Anwalt angekündigt, sich bald zu den Vorwürfen zu äußern.
Die Anklage lautet auf einen besonders grausamen Doppelmord. Das Ehepaar soll die Lebensgefährtin des Vaters, eine 55-jährige Frau, mit 44 Messerstichen getötet haben, bevor sie den 70-jährigen Vater erstickten. Die Opfer befanden sich in der Tatnacht ahnungslos in ihrem Bett und wurden scheinbar völlig unerwartet angegriffen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Hauptangeklagten bewusstes und gewolltes Zusammenwirken vor. Nach der Tat sollen sie versucht haben, den Tod des 70-Jährigen als Selbstmord zu tarnen und den Verdacht zu wecken, dass er seine Lebensgefährtin selbst ermordet habe. Als möglichen Grund gibt die Anklage an, dass der Vater offenbar vorhatte, die Schenkung eines Hauses an seinen Sohn rückgängig zu machen.
Ein weiterer Angeklagter, ein Freund des Ehepaares aus Albstadt, steht wegen Beihilfe vor Gericht. Er soll den Hauptangeklagten durch ein falsches Alibi bereits Tage vor der Tat in einem Chatportal unterstützt haben. In der Tatnacht stellte er sein Auto zur Verfügung, passte auf das zweijährige Kind des Ehepaares auf und deaktivierte eine Wildkamera, die die Fahrt der Täter zum Tatort hätte aufzeichnen können.
Die Staatsanwaltschaft geht auch bei diesem Angeklagten von Habgier als Motiv aus. Er soll ein nicht näher bekanntes Geschenk vom Ehepaar für seine Hilfe erwartet haben. Das Gericht plant insgesamt 29 Verhandlungstage für das Verfahren, in denen 50 Zeugen und zwölf Sachverständige gehört werden sollen. Ein mögliches Urteil könnte im Mai erwartet werden.
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