Rettungshunde aus Kempten bestehen Prüfung in Unterfranken
Wenn Menschen vermisst werden, sind die vierbeinigen Spürnasen der ehrenamtlichen Johanniter-Rettungshundestaffeln gefragt. Eingesetzt werden sie bei der Suche von einzelnen Personen oder bei Katastrophen.
Um auch zukünftig Menschenleben retten zu können, haben 24 Teams aus ganz Deutschland am Wochenende vom 28. bis 29. März ihre Prüfung in der Flächensuche durchlaufen, unter ihnen auch zwei Teama der Johanniter aus Kempten. Dafür wurden in und um Hundelshausen, ein Ortsteil der Gemeinde Michelau in Unterfranken, zahlreiche Prüfungsstationen auf einem Sportplatz und in den umliegenden Waldgebieten aufgebaut. Am Sonntagabend stand das Ergebnis fest: Die Johanniter Rettungshundeteams Marei Lübbing mit Luke und German Beinder mit Monty stellten sich mit Erfolg der alle 18 Monate zu absolvierenden Rettungshundeprüfung.
War es für Routinier M. Lübbing bereits die dritte Prüfung, so musste sich G. Beinder seiner ersten Prüfung stellen. "Ich war ganz schön aufgeregt, aber mein Monty hat seinen Job super gemacht." so G. Beinder nach dem die Prüfer ihm gratuliert hatten.
Nach einem umfangreichen Theorietest für die Hundeführer waren im Praxisteil sowohl die zwei- als auch die vierbeinigen Teilnehmer beim Verweistest und der Gehorsamkeitsprüfung gefordert. Dabei mussten die Hunde ihren Hundeführern anzeigen, dass sie einen Menschen aufgespürt haben. „Wichtig in der Situation war, dass die Vierbeiner dem Vermissten nicht zu nahe kamen oder diesen belästigten, da der Rettungshund im Einsatzfall besonders Schwerverletzte nicht bedrängen darf“, erklärt Ralph Kraus, Fachberater Rettungshundewesen der Johanniter in Bayern sowie Leiter SEG Rettungshunde der Johanniter im Regionalverband Allgäu.
Nach der Erstversorgung der aufgefundenen Person zeigten die Teams ihr gutes Zusammenspiel beim Gehorsamkeitstest. Geprüft wurde unter anderem, ob der Hund auf Kommandos korrekt reagiert und seinem Hundeführer auch ohne Leine folgt.
Nach diesen Teilprüfungen ging es für die Teilnehmer in den benachbarten Wald. Dort stand die Suche in einem gut 30 000 Quadratmeter großen Waldgelände auf dem Programm. Gesucht wurden Ehrenamtliche, die sich gut im Dickicht versteckt hatten. Lediglich 20 Minuten Zeit hatten die Teams, um die Vermissten zu finden. „Wir freuen uns, dass alles so gut gelaufen ist und unsere Teams bestanden haben. Das ist gar nicht so einfach, denn die Richtlinien sind streng – schließlich geht es um Menschenleben“, erläutert Andreas Ebeling, Leiter der Rettungshundestaffel bei den Johannitern in Unterfranken.
Die JUH Rettungshundestaffel in Kempten verfügt somit über 5 geprüfte einsatzfähige Hunde. Zur Ergänzung der 13-köpfigen Gruppe werden jedoch laufend Interessenten an der Rettungshundearbeit gesucht. Die Hunde sollten sportlich, verträglich und gelehrig sein. Die zukünftigen Hundeführer sollten Zeit für Ausbildung und Training und eine Grundfitness mitbringen.
Über die Arbeit mit Rettungshunden
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert. In der Fläche ersetzt ein Hund etwa 40 bis 50 Helfer und kann in 20 Minuten bis zu 30 000 Quadratmeter absuchen. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 18 Monate aufgefrischt werden muss.
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