Über 120 Corona-Infizierte in Kaufbeurer Seniorenheim
Am Montag wurde mal wieder deutlich, dass Corona ein unberechenbarer Gegner ist. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass sich in einem Seniorenheim in Kaufbeuren zahlreiche Bewohner mit dem Corona-Virus infiziert haben. Noch am Wochenende rechnete der Oberbürgermeister Stefan Bosse damit, dass der Inzidenz-Wert für diese Woche wieder sinken werde. Nun wurde bekannt, dass sich viele weitere Bewohner des gleichen Seniorenheims angesteckt haben.
Wir haben mit mit dem Oberbürgermeister von Kaufbeuren gesprochen, um zu erfahren, welches Lagebild sich in dem Kaufbeurer Seniorenheim abzeichnet und wie damit umgegangen wird.
Radio AllgäuHit: Herr Oberbürgermeister Bosse, wie ist der aktuelle Stand der Corona-Testungen in dem Seniorenheim? Wie viele Bewohner und Mitarbeiter gelten aktuell als infiziert?
Oberbürgermeister Stefan Bosse: Insgesamt haben sich in der Einrichtung über 120 Personen infiziert, darunter Bewohner und Personal. Das Seniorenheim selbst möchte nicht, dass die Zahl des infizierten Personals bekannt wird und ich habe dazu auch keine weitere Kenntnis. Die Situation in dem Seniorenheim ist dramatisch, weil eine Vielzahl von Pflegekräften für die dringend notwendige Pflege der dort wohnenden Menschen ausgefallen ist. Deswegen sind alle Bestrebungen der Heimleitung und der Stadt darauf ausgelegt, hier zu unterstützen, sodass ausreichend Pflegekräfte zur Verfügung stehen.
Radio AllgäuHit: Wie will die Stadt hier das Pflegeheim unterstützen?
Oberbürgermeister Stefan Bosse: Es werden Dienstleister in Anspruch genommen, die die Pflege gewährleisten. Wir haben zudem einen Einsatz der Bundeswehr zur Pflegeunterstützung beantragt, wie es an anderer Stelle schon einmal gewährt worden war. Hier in Kaufbeuren ist ein Einsatz der Bundeswehr aber derzeit nicht möglich, da die Bundeswehrkräfte in den Bundeswehrkrankenhäusern konzentriert werden.
Radio AllgäuHit: Wie schwerwiegend ist der Verlauf bei den Betroffenen? Gibt es Todesopfer?
Oberbürgermeister Stefan Bosse: Wir haben nach meiner Kenntnis inzwischen drei verstorbene Bewohner der Einrichtung zu beklagen. Das Durchschnittsalter aller in Kaufbeuren verstorbenen Menschen seit Beginn dieser Pandemie liegt bei 84,1 Jahren. Der jüngste Verstorbene war 77 Jahre alt. Ich fürchte, dass auch jetzt dieser aktuelle Ausbruch noch zu weiteren Opfern führen wird. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in Pflegeheimen oft mit zeitlichem Abstand von teilweise mehreren Wochen noch Menschen versterben, die positiv auf das Virus getestet worden sind.
Radio AllgäuHit: Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die nicht infizierten Personen in der Einrichtung zu schützen?
Oberbürgermeister Stefan Bosse: Natürlich gibt es in dem Seniorenheim ein Hygienekonzept. Nach meiner Kenntnis hat man weiterhin versucht diejenigen, die negativ getestet wurden, auch entsprechend abzuschirmen. Für diejenigen, die positiv getestet wurden, wurden Bereiche eröffnet, in denen zum Beispiel positiv getestetes Pflegepersonal, das keine Symptome hat, tätig werden konnte. Außerdem gibt es ein Besuchsverbot. Ich bin sehr zuversichtlich, dass auch in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt alles gemacht worden ist und weiterhin gemacht wird, um Schaden von den Menschen abzuwenden.
Radio AllgäuHit: Was bedeutet das auch im Hinblick auf den Inzidenzwert für Kaufbeuren? Wie haben sich die neusten Zahlen entwickelt?
Oberbürgermeister Stefan Bosse: Mit unserer Einwohnerzahl von knapp 45 000 bedeutet ein positiver Fall 2,25 Punkte auf der Inzidenzskala. Wenn man jetzt betrachtet, dass alleine in der Einrichtung über 120 positive Fälle zählen, dann bedeutet das, dass Kaufbeuren fast 250 Punkte auf diesem Wert nach oben geschnellt ist. Tatsächlich wird Kaufbeuren bundesweit seit einigen Tagen unter den "Top 10 Regionen" geführt. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Tagen Schritt für Schritt wieder daraus kommen, aber genauer kann ich das auch nicht abschätzen. Insgesamt ist es eine sehr unerfreuliche und besorgniserregende Entwicklung.
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