Kripo Lindau: Kurt Kraus tritt in Ruhestand ein
Seine Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand hat Erster Kriminalhauptkommissar Kurt Kraus aus den Händen von Polizeipräsident Werner Strößner erhalten. Bei der Aushändigung würdigte der Leiter des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West den Lindauer Stationsleiter als einen „Kripo-Chef, der keiner Herausforderung aus dem Weg ging und auf den immer bis aufs Äußerste Verlass war. Sein menschlicher Führungsstil und sein Fachwissen waren ein Gewinn für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Kurt Kraus begann 1976 die Ausbildung zum Polizeibeamten und wechselte 1984 zur Augsburger Kriminalpolizei. Von Augsburg aus gelangte er über eine neunjährige Ermittlungstätigkeit bei der Kripo Memmingen im Jahre 2002 nach Lindau, wo er zum Leiter des Kommissariats für Verletzung höchstpersönlicher Rechtsgüter und gemeingefährliche Delikte bestellt wurde. 2014 wurde er zum Stationsleiter ernannt und somit zum obersten Kriminaler im Landkreis. Viele tragische Todes- und Brandfälle hat der Erste Kriminalhauptkommissar in diesen Jahrzehnten erlebt. „Die Not und das Schicksal anderer Menschen haben mir emotional einiges abverlangt“, so Kurt Kraus. „Dabei habe ich festgestellt, dass das Leben Geschichten schreibt, die man nicht erfinden kann.“
Einige Ermittlungsfälle blieben dem 60-Jährigen in Erinnerung. Vor allem ein Vermisstenfall war für seine Kollegen und ihn äußerst rätselhaft: Im Jahr 2005 verließ ein Westallgäuer seine Arbeitsstelle und verschwand tatsächlich spurlos. Es folgte eine monatelange Suche nach dem 35-Jährigen. Bis 2007 blieb jedes Lebenszeichen aus. Dann tauchte der Gesuchte in Spanien auf. Er hatte sich selbst für eine Flucht aus Deutschland entschieden, um ein neues Leben zu beginnen, und inzwischen auch ein Buch über sein Verschwinden geschrieben.
Dem baldigen Ruheständler wird sicher nicht langweilig, dennoch wird er „seine Kolleginnen und Kollegen vermissen, vielleicht sogar sehr.“
Seit 1. Juli leitet Erster Kriminalhauptkommissar Bernhard Merkel die Kriminalpolizeistation. Der 53-Jährige kam 2012 von der Lindenberger Polizei zur Kripo nach Lindau und bearbeitet im Kommissariat 2 Eigentums- und Vermögensdelikte. Dieses Kommissariat leitet Merkel seit 2014. „Mit ihm als Stationsleiter ist die richtige Entscheidung getroffen worden. Vor allem weil er Erfahrung im Kriminaldienst mitbringt und sich auch in Führungsverantwortung bewiesen hat“, so Polizeipräsident Werner Strößner.
(PP Schwaben Süd/West, 8.30 Uhr, ce)
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