Johanniter im Allgäu treiben Inklusion voran
Am 3. Dezember ist internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen. Die Johanniter im Allgäu bieten seit 2009 eine Ehrenamtsgruppe für Menschen mit Behinderung an und wollen diesen Menschen so eine aktive Beteiligung im Ehrenamt ermöglichen.
Beim Thema Inklusion ist noch viel zu tun. Darauf weisen die Johanniter anlässlich des internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember hin. Wie schwierig es sein kann, mit einer Behinderung den Alltag zu meistern, realisieren viele Menschen erst, wenn sie selbst plötzlich eingeschränkt sind: Wer einmal mit Gipsbein vor einer kaputten Rolltreppe oder einem gesperrten Aufzug stand, erhält zumindest einen kleinen Eindruck davon. „Wenn es darum geht, Menschen mit einer Behinderung die selbstverständliche Teilhabe am Alltag zu ermöglichen, hakt es leider noch immer an allen Ecken und Enden“, sagt Bernd Stempel, Leitung der Gruppe für Menschen mit Behinderung bei den Johannitern in Kempten. „Ganz egal, ob es sich um eine körperliche Einschränkung handelt oder um eine im geistigen beziehungsweise seelischen Bereich“, ergänzt er.
Eine inklusiv handelnde Gesellschaft nützt allen
Zentrales Anliegen der Johanniter ist die Hilfe von Mensch zu Mensch. „Für uns bedeutet das nicht Barmherzigkeit, sondern aktives Gestalten eines menschlichen Miteinanders“, sagt Stempel. Eine inklusiv ausgerichtete Gesellschaft, die allen Menschen die Möglichkeit biete, ihr Potenzial zu entfalten, bereichere zudem alle. „Sie bietet mehr Sicherheit, Geborgenheit und Teilhabe für jede und jeden von uns“, hebt Stempel hervor. „In der Arbeit der Johanniter erleben wir täglich, dass Unfälle oder Krankheit das Leben auf den Kopf stellen. Dann ist es plötzlich sehr wichtig, dass es eine Infrastruktur gibt, die Mobilität und individuelle Lebensgestaltung weiterhin ermöglicht. Das gilt übrigens ebenso im Alter.“
Die Gruppe der Ehrenamtlichen mit Behinderung in Kempten gibt es seit 2009 bei den Johannitern. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Volljährigkeit und ein kleines Vorstellungs- und Kennenlerngespräch mit Bernd Stempel. Durch die enge und gute Zusammenarbeit mit den Allgäuer Werkstätten, der Lebenshilfe und dem Verein für Körperbehinderte ist die Gruppe seit Beginn stets gut besucht und es kommen immer wieder neue Ehrenamtliche hinzu.
„Jeder Mensch hat Begabungen oder wie wir es nennen Inselbegabungen. Wir fördern diese Begabungen und haben es so geschafft, dass sie ein fester Bestandteil der Johanniter-Familie sind und überall, ganz selbstverständlich, nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten eingebunden werden- das ist gelebte Inklusion und gibt diesen Menschen so viel“, so Stempel weiter.
Wer Interesse an der Teilnahme hat, sich engagieren oder die Gruppe anderweitig unterstützen möchte, kann sich an Bernd Stempel telefonisch unter 0171 1456590 wenden.
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