BRK warnt: Alkohol und Kälte: eine gefährliche Kombination
Das BRK Oberallgäu bittet in der bevorstehendem Hochphase des Faschings um umsichtigen Alkoholgenuss. „Trunkenheit und winterliche Kälte sind eine gefährliche Kombination“, warnt BRK-Rettungsdienstleiter Peter Fraas.
„Der Rettungsdienst hat es gerade in der Faschingszeit häufig mit Einsätzen zu tun, bei denen Betrunkene nach einer Party oder einem Umzug irgendwo draußen in der Kälte gefunden wurden. Was für viele erst einmal lustig klingt, bedeutet in Wirklichkeit akute Lebensgefahr. Es gibt leider immer wieder Fälle, bei denen Menschen im Vollrausch draußen erfrieren.“
„Die Gefahren im Zusammenspiel von Alkohol und winterlichen Außentemperaturen werden meist unterschätzt“, warnt Peter Fraas. Oft mache sich die Wirkung übermäßigen Alkoholkonsums ganz plötzlich bemerkbar. So komme es immer wieder vor, dass Betrunkene auf dem Nachhauseweg von Schwäche, Schwindel, Verwirrtheit oder Müdigkeit übermannt werden und sich hinlegen, sei es auf einer Parkbank oder im Straßengraben. „Die eisige Kälte wird dabei nicht wahrgenommen, denn Alkohol verändert das Kälteempfinden“, erklärt Peter Fraas. „Zudem erweitert er die Blutgefäße, was dazu führt, dass mehr Blut in die äußeren Körperregionen gelangt. Der Körper kühlt dadurch schnell aus. Es drohen Unterkühlung, Erfrierungen, Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall sogar Herz-Kreislauf-Stillstand.“
Der langjährig erfahrene Notfallsanitäter rät: „Lassen Sie betrunkene Freunde und Bekannte nicht allein losziehen. Am besten ist es, schon vor der Feier einen Fahrer zu bestimmen, der nüchtern bleibt.“ Beim Auffinden einer hilflosen betrunkenen Person in der Kälte sollte man den Betroffenen ansprechen. Wenn keine Reaktion erfolgt, Atmung und Puls überprüfen. Im Zweifelsfall sofort den Notruf unter 112 alarmieren und bis zu dessen Eintreffen in der Nähe bleiben. Reagiert die Person aggressiv, Polizei unter 110 verständigen. „Wichtig ist, dass man Betroffene, die unterkühlt sind und teilnahmslos und verwirrt wirken, auf gar keinen Fall durch Bewegung, Reiben oder Massieren der Arme und Beine aufwärmen darf! Denn wenn die Blutzirkulation auf diese Weise angeregt wird, gelangt zu schnell kaltes Blut zu den lebenswichtigen Organen. Dies kann zu Organversagen und Herz- Kreislauf-Stillstand führen."
Im Namen seiner Kollegen fordert Peter Fraas zu verantwortungsbewusstem Verhalten auf: „Bitte vermeiden Sie Alkoholexzesse. Damit schonen Sie nicht nur Ihre eigene Gesundheit, sondern auch den Rettungsdienst, der ohnehin seit Jahren hart am Limit der Belastbarkeit arbeitet.“
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