Keine erneute Kandidatur des Unterallgäuer Landrats
Nachdem der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz in Zukunft nicht mehr zur Wahl steht, hat jetzt auch der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather in einer persönlichen Erklärung bekannt gegeben, dass er bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr nicht mehr antreten wird. Die Erklärung des Landrates im Wortlaut:
Ich habe mich dazu entschieden bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr nicht mehr anzutreten. 2006 habe ich mich als klassischer Quereinsteiger zum ersten Mal zur Wahl gestellt. Es hat mich riesig Gefreut, dass mir damals bereits im ersten Wahlgang so viele Unterallgäuerinnen und Unterallgäuer ihr Vertrauen entgegengebracht haben - und das bei
drei Gegenkandidaten.
Dieses Vertrauen hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass ich mich vom ersten Tag an in meinem Amt als Landrat sehr wohl gefühlt habe. Ich empfinde die vergangenen 13 Jahre als eine unglaublich bereichernde Zeit mit vielen schönen Momenten. Es war eine Zeit, in der ich sehr Unterschiedliche Menschen kennenlernen durfte. Eine Zeit mit sehr großem Gestaltungsspielraum - einhergehend mit einer Menge Verantwortung. Eine Zeit, in der ich wichtige Projekte in den Verschiedensten bereichen vorantreiben und umsetzen konnte.
Es war von Anfang an mein Bestreben, den Landkreis Unterallgäu und das Landratsamt kontinuierlich fortzuentwickeln und nicht nur zu verwalten. Ich denke, es ist mir gemeinsam mit dem Unterallgäuer Kreistag und den Mitarbeitern des Landratsamts gelungen. Ich freue mich, dass ich einen Teil zum Wohl des Landkreises beitragen konnte.
Die Entscheidung über eine erneute Kandidatur fiel mir deshalb sehr schwer. Ich habe intensiv nachgedacht und häufig mit meiner Frau gesprochen. Ich kenne das Amt des Landrats in all seinen Facetten.
Ich weiß, wie hoch mein eigener Anspruch an dieses Amt ist und wie viel Kraft es erfordert, diesem Anspruch gerecht zu werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Kraft bis in mein 68. Lebensjahr aufbringen kann. Zwei, drei Jahre sicherlich noch, aber länger? Der Respekt davor hat mich letztendlich dazu bewogen, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten.
Und ganz davon abgesehen: Ich gehöre nicht zu denen, die Glauben, dass sie nicht ersetzbar wären.
Der Abschied vom Landrats-Amt wird mir nicht leicht fallen. Aber ich freue mich auch auf die Zeit, die danach vor mir liegt und in der ich selbstbestimmend Dinge tun kann, die über die Jahre zu kurz gekommen sind. An erster Stelle denke ich hier an Zeit mit meiner Familie, aber auch an meine Freunde, an verschiedene sportliche Aktivitäten in der Natur oder ans Werkeln in Werkstatt und Garten.
Ich schaffe heute klare Fakten. Das ist aber kein Einstieg in den Ausstieg. Die Wahlperiode reicht bis zum 30. April 2020 und ich werde mein Amt bis zum letzten Tag mit meiner ganzen Kraft ausüben.
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