Auch ohne Olympia „wieder stolz nach vorne schauen“
Das Eishockeyspiel der deutsche Frauen-Nationalmannschaft endete mit einem Sieg von 3:2 für Deutschland. Die Entscheidung wurde im Penalty Schießen erzielt. Doch auch wenn das Spiel gewonnen wurde, reichen die Punkte nicht für einen Olympia Einzug. Christian Künast, der Sportdirektor des Deutschen Eishockeybundes, hat die Leistung der deutschen Nationalmannschaft gegenüber AllgäuHIT eingeordnet.
Die Niederlage gegen Österreich, dann ein Sieg gegen Italien und dann gegen Dänemark. Wie lässt sich diese Entwicklung einordnen?
Die Mannschaft hat alles dafür gegeben, um am Ende vielleicht doch noch in der Position zu sein, Hoffnung auf Olympia zu haben. Dafür hat es leider nicht gereicht. Ich glaube, das muss man genauer analysieren, warum es nicht gereicht hat, aber beim heutigen Einsatz war alles da, aber leider hat es nicht gereicht.
Die Deutschen haben mit 2:0 gegen Dänemark geführt, die Grundlage war gelegt. Danach hat Dänemark aber schnell aufgeholt, war da der Turning-Point erreicht?
Ja, wir waren kurz vorm 3:0. Wer weiß, wie es dann gelaufen wäre. Aber dann kam relativ kurz darauf das 1:2 und das war ein kleiner Knick. Die Unterstützung und die Stimmung waren sehr gut in der Arena und es hat Spaß gemacht, dass so zu sehen im Fraueneishockey und ich würde mir das wünschen, dass das öfters so ist.
Wie geht's den Mädels nach diesem Ergebnis?
Ich war kurz in der Kabine, der Sieg ist den Mädels jetzt komplett egal. Es tut weh. Es zerplatzt der Traum für viele und das ist der Sport, manchmal tut es sehr, sehr weh. Aber ich glaube solche Sachen, solche Niederlagen machen einen nur noch stärker und auch da werden wir gestärkt herauskommen und dann schauen wir nach vorne, auch die Mädels, ohne Emotionen. In ein paar Tagen können sie wieder mit Stolz nach vorne schauen.
Was muss jetzt, nach der Qualifikation, passieren?
Ich glaube, man muss das Ganze jetzt ein bisschen sacken lassen und dann analysieren, was gibt’s für Lösungen kurz, mittel und langfristig. Das ist ganz klar der Stand: Wir sind Achter in der Weltrangliste und das ist eine sehr gute, ordentliche Platzierung. Es wird schwer das auch zu halten. Ganz zu schweigen davon noch nach oben zu gehen. Wir müssen strukturell ein paar Dinge anschauen und auch anpacken, auch das ist ganz normal. Es wird ein kleiner Umbruch kommen. Aber ich sehe positiv in die Zukunft, wir haben Strukturen geschaffen, auch in den letzten zwei bis drei Jahren, die auch ganz vernünftig sind und da müssen wir vielleicht das ein oder andere noch anpassen, vielleicht etwas neu aufbauen und dann schauen wir alle zusammen nach vorne.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:
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