Alpine Unfälle: Kooperation zwischen Füssen und Tirol Außerfern
Gerade jetzt in den Sommerferien ist in den Allgäuer Alpen einiges los, viele Tagestouristen, Urlauber, aber auch Einheimische sind in den Bergen unterwegs. Gerade das Füssener Klinikum hat in dieser Zeit, aufgrund seiner Lage einiges zu tun, aber nicht nur von deutscher Seite. Gerade im Bereich Kardiologie ist das Füssener Krankenhaus bei alpinen Unfällen die erste Anlaufstelle. Das bestätigt eine Zusammenarbeit mit Tirol Außerfern. Dr. Philipp Zimmermann ist leitender Arzt des Notfallzentrums an der Klinik Füssen und klärt auf.
Herr Dr. Zimmermann, wie sieht das denn jetzt aus, wenn die Besatzung von Christoph 17 während eines Unfalls noch in einem anderen Einsatz unterwegs ist. Ich kann mir vorstellen, dass hier die internationale Zusammenarbeit enorm wichtig ist oder?
Philipp Zimmermann: "Das ist auch ganz genau so. Der nächste Hubschrauber steht in Reutte und bei der Alarmierung von alpinen Notfällen, da spielt es gar keine Rolle, ob der Hubschrauber aus Deutschland oder Österreich ist, da wird einfach das nächste Rettungsmittel geschickt. Dementsprechend werden wir häufig von den österreichischen Kollegen mit Patienten versorgt und angeliefert. Zudem ist es so, dass wir eine Zusammenarbeit haben mit Tirol Außerfern hinsichtlich der Behandlung von herzkranken Patienten, also von kardiologischen Fällen".
Sie sagen vorallem herzkranke Patienten, wieso ist das so?
Philipp Zimmermann: "Wir haben in der Klinik ein Herzkateterlabor und jeder, der sozusagen in Österreich, im Tiroler Außerfern oder im Lechtal einen Herznotfall am Berg erleidet zum Beispiel, der wird zu uns gebracht und hier versorgt".
Warum ist denn da Füssen der erste Punkt zum Anfliegen?
Philipp Zimmermann: "Der Hintergrund davon ist Folgender: Wenn man einen Herzinfarkt hat, bei dem ein Herzkranzgefäß verschlossen ist, dann ist die Therapie der Wahl, dass das mittels einer Herzkateteruntersuchung wieder eröffnet wird und damit das Problem im besten Fall behoben ist. In Österreich ist es so, dass da ein nächstes Herzkateterlabor erst in Innsbruck vorgehalten wird und das natürlich ein viel weiterer Weg wäre und deshalb gibt es hier eine grenzüberschreitende und internationale Kooperation".
Also die alpine Lage des Füssener Klinikums spielt hier eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund hat das Notfallzentrum der Füssener Klinik ja nun auch einen Schwerpunkt im alpinen Bereich gelegt. Wie genau äußert sich denn der neue Schwerpunkt jetzt in Ihrer täglichen Arbeit?
Philipp Zimmermann: "Das bedeutet, dass wir eine sehr gute Schnittstellenarbeit haben mit den Institutionen Bergwacht, mit den Institutionen von Rettungshubschraubern, auch mit dem sonstigen Rettungsdienst. Konkret sieht es so aus, dass wir einen neuen und allen Anforderungen entsprechenden, modernen Hubschrauberlandeplatz auf unserem Klinikgelände haben, gleichzeitig haben wir die Station der Bergwacht Füssen bei uns auf dem Gelände. Ansonsten haben wir natürlich auch unsere Abläufe in der Klinik darauf ausgerichtet".
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