Der Wald und die Waldbauern brauchen Unterstützung!
Zu Gesprächen und Waldbegehungen traf sich der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) Ende November mit privaten und kommunalen Waldbesitzern, Vertretern der Forstbetriebsgemeinschaften (FBG), der Bayerischen Forstverwaltung sowie des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Ostallgäuer "Waldreise" führte die Gruppe nach Buchloe, Wald und abschließend bis auf den Falkenstein.
"Der Wald prägt unsere Landschaft und unsere Heimat. Er ist Erholungsgebiet, Lebensraum und Wirtschaftsfaktor gleichermaßen. Er dient wie kein anderer dem Klimaschutz. Aber der Wald ist gehörig unter Druck und mit ihm auch die Waldbesitzer. Um konkret zu erfahren, wie die Lage vor Ort ist, habe ich diese Waldreise angeregt", führte Stracke zu Beginn der Begehungen am Standort Buchloe aus. Er dankte ausdrücklich allen Anwesenden für die Bereitschaft zum Austausch und ihre Zeit.
Dass auch im Ostallgäu der Wald massiv unter Sturm, Dürre und dem Borkenkäfer gelitten hat und dies bis heute tut, wurde bei den Rundgängen und in den Gesprächen rasch deutlich. Die ungeheure Menge an Schadholz drückt den Verkaufspreis des Holzes. Die Borkenkäferplage und vermehrte Trockenheit bereiten den Waldbesitzern große Sorgen. Mit einem Waldumbau, der auf Mischwälder setzt, wird heute versucht, eine größere Risikostreuung zu erreichen und so den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Hier stehen die Forstfach leute den privaten Waldbesitzern beratend zur Seite. Anspruchsvoll macht die Arbeit in den Ostallgäuer Wäldern auch die sehr kleinteilige Forstwirtschaft. So bewirtschaften 19.000 privater Waldbesitzer im Landkreis im Schnitt gerade mal einen halben Hektar Waldfläche. Für die arbeitsintensive Bewirtschaftung der Wälder sei die nachfolgende Generation mit Blick auf den derzeitigen niedrigen Ertrag und die hohen zu leistenden Investitionen wenig zu begeistern, berichteten die Waldbesitzer.
Ähnlich präsentierte sich die Gesamtsituation am Standort Wald bei Marktoberdorf im Wertachtal, der zweiten Station der Waldreise. Explizit hingewiesen wurde hier auf den Wildverbiss junger Baumtriebe. Diese gelten als echte Leckerbissen fürs Rotwild und haben es entsprechend schwer, so weit in die Höhe zu wachsen, dass ihnen das Wild nicht mehr zu schaffen macht. Weil im extrem hügeligen Wald das Einzäunen der jungen Bäume nicht praktikabel ist, sind die Waldbesitzer nach eigener Aussage mehr denn je auf die Partnerschaft mit den Jägern angewiesen. Denn nur wenn der Wildbestand in einem verträglichen Rahmen gehalten werde, habe der Wald die Chance, sich natürlich zu verjüngen.
Auch im steilen Gelände am Falkenstein mit seinen Schutz-wäldern wurde die Notwendigkeit des Waldumbaus deutlich sichtbar. Die Fichte tut sich angesichts der veränderten Klimabedingungen hier immer schwerer. Deshalb soll der An-teil an Tannen und Laubbäumen hier ebenfalls beträchtlich erhöht werden.
"Wir müssen handeln. Die Unionsfraktion setzt sich dafür ein, in den kommenden vier Jahren 547 Millionen Euro zusätzlich von Seiten des Bundes für den Waldumbau zur Verfügung zu stellen", so Stracke nach dem letzten Rundgang unterhalb des Gipfels am Falkenstein. Er plädierte für einen "Pakt für den Wald". Es gelte, die heimischen Wälder langfristig zu stabilisieren und die Waldbesitzer bei ihrem engagierten Einsatz gezielt zu unterstützen, betonte er. "Wenn wir die Herausforderungen des Klimawandels meistern wollen, müssen wir dem Wald und auch den Waldbesitzern helfen. Sie leisten großartige Arbeit für unsere Umwelt und unsere Kulturlandschaft - und das bei schwierigsten Bedingungen", resümierte der Ab-geordnete.
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