Paysafe-Masche: Polizei warnt vor bewährtem Trickbetrug
Betrüger melden sich immer wieder telefonisch bei Verbrauchermärkten, Ladengeschäften oder Tankstellen und verlangen unter einem Vorwand die Herausgabe von Guthabenkarten-Codes. Bei der Marktoberdorfer Polizei kam nun ein neuer Fall zur Anzeige.
Die Täter rufen organisiert aus Callcentern – meist aus dem Ausland – an. Sie täuschen vor, ein Mitarbeiter eines Dienstleisters zu sein oder rufen unter der Nummer des Chefs der Geschäftes an, die sie vorher erlangt haben.
Unter der Legende, dass es ein technisches Problem gebe, beispielsweise sei ein Drucker defekt oder ein Guthabenkarten-Lesegerät müsse getauscht werden, oder dem Vorwand, die Guthabenkarten seien abgelaufen und müssen entwertet werden, verwickeln sie Angestellte rhetorisch gewandt in ein Gespräch und nutzen den Umstand aus, dass die Kassiererinnen und Kassier oft unter Zeitdruck stehen.
So verlangen sie zur Behebung der vorgetäuschten Probleme dann telefonisch die Übermittlung der Codes auf den Guthabenkarten. Einmal durchgegeben, sind die Codes in Sekundenschnelle eingelöst und die Guthabenkarten damit wertlos. Pro erfolgreichem Fall registrierte das Polizeipräsidium einen Schaden von meist etwa 500 bis 1.500 Euro.
Was ereignete sich in Biessenhofen?
In einem Verbrauchermarkt in der Poststraße in Biessenhofen erhielt die 49-jährige Kassiererin von einer Frau, welche sich als Kassentechnikerin ausgab, einen Anruf und wurde hierbei aufgefordert sämtliche Googleplay Karten aus dem Sortiment zu nehmen und diesem zum Löschen über den Kassenscanner zu ziehen. Die Anruferin gab auch an, den Code der Karten zu benötigen, da ansonsten die Summe nicht storniert werden könne und die Kasse dann im Minus sei. Die Kassiererin machte sich zunächst auch keine Gedanken, da die angezeigte Telefonnummer die der Zentrale war. Nach eine Weile fiel ihr dann ein, dass es in Kempten einen gleichgelagerten Fall gab und es sich um einen Betrug handelte. Die Kassiererin stellte ihr Handeln ein, leider war bis dahin schon ein Schaden von 1.350 Euro entstanden.
Was empfiehlt die Polizei?
Die Polizei rät Gewerbetreibenden:
- Weisen Sie Ihr Personal auf die Betrugsmasche hin
- Schulen Sie das Personal im Umgang mit den Geräten
- Hinterlegen Sie eine Liste mit den Telefonnummern der Dienstleister/Anbieter für Rückrufe
- Erstatten Sie bei einem erfolgten Betrug Anzeige bei der Polizei
Die Polizei rät Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:
- Seien Sie vorsichtig bei angeblichen Defekten von Geräten oder ungültigen Wertkarten
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen
- Wird von Ihnen eine Übermittlung von Codes gefordert, legen Sie auf und wählen selbst die Nummer des Dienstleisters oder Anbieters. Dieser soll Ihnen die Richtigkeit des Anliegens bestätigen
- Haben Sie Codes übermittelt: Kontaktieren Sie unverzüglich den Dienstleister oder Anbieter zur Stornierung der übermittelten Codes
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