Einzelhändler im Oberallgäu fordern Änderungen
Die Einzelhändler im Oberallgäu haben genug von dem andauernden AUF und ZU. Sie fühlen sich als Spielball eines Wertes, der auch nach Ansicht von Fachleuten nicht der alleinige Parameter für Schließungen sein darf. Oberallgäuer Handelsorganisationen haben gemeinsam eine Aktion gestartet, welche auf den Missstand des aktuellen Infektionsschutzgesetzes hinweist.
Den Inzidenzwert als alleinigen Indikator für Schließungen einzusetzen ist nicht nur unsinnig, manche Rechtsexperten bezeichnen dies sogar als rechtswidrig. Es gibt politische Entscheidungen, die sind nicht mehr nachvollziehbar, sind sich viele Händler und auch Kunden einig. Warum sollten sich Menschen in Baumärkten, im Buchhandel und in Lebensmittelgeschäften stärkerer Gefahren aussetzen wie beispielsweise in einem Schuhgeschäft. Der Handel hat ein umfangreiches Hygiene- und Sicherheitskonzept ausgearbeitet und darf dennoch nicht öffnen. So kann und darf es NICHT weitergehen.
700 grellgelbe Plakate zieren an den meisten Geschäften im gesamten südlichen Oberallgäu seit Samstag die Auslagen der Geschäfte. Die Initiative des Oberallgäus schlägt bereits hohe Wellen weit über die Grenzen des Landkreises hinaus und dass ist durchaus im Interesse der Initiatoren. Denn in ganz Deutschland stehen viele Einzelhändler vor dem AUS. Über das Wochenende trafen zahlreiche Anfragen zur Unterstützung und Verwendung des Plakates aus ganz Deutschland bei der Wirtschaftsvereinigung ASS e.V. ein. Die Solidarität im Land mit der Aktion scheint ungebrochen zu sein.
Es ist daher an der Zeit für eine flächendeckende Öffnung des Einzelhandels bei Einhaltung strikter Hygiene- und Abstandskonzepten. Ansonsten wird mit einer großen Pleitewelle gerechnet, denn gleichzeitig kommen die groß angekündigten staatlichen Hilfszahlungen nur schleppend oder gar nicht an.
An der Aktion, welche von der Wirtschaftsvereinigung ASS e.V. aus Sonthofen initiiert wurde, beteiligen sich auch die Handelsorganisationen aus Oberstdorf, Immenstadt, Bad Hindelang und Oberstaufen. Auch die Oberallgäuer Einzelhändler und Gastronomen ohne eigene Händlervertretung unterstützen den eindringlichen Appell an die bayerische Politik.
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