Ravensburg gewinnt Allgäu-Oberschwaben-Derby
Vor einer ausverkauften erdgas schwaben arena kam es zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten ESV Kaufbeuren und dem Spitzenreiter, den Ravensburg Towerstars. Diese gewannen eine äußerst schnelle und intensive Partie nach einem Dreifachschlag in der 55. Minute mit 1:4. Die Hausherren, die bis auf Brendan Gracel und Sebastian Osterloh vollzählig waren, bestimmten das erste Drittel und hatten deutlich mehr Offensivanteile wie ihre Gegenüber, auch bedingt durch drei Überzahlspiele. Was fehlte war einzig der Torerfolg. Bei ihren besten Gelegenheiten ging der Schuss entweder neben das Gehäuse – Billich stand nach einem Aufbaufehler frei im Slot – oder scheiterten in Person von Joey Lewis an der Latte.
Nachdem Ravensburg auf der Gegenseite meist nie zum sauberen Abschluss kam, weil ein Schläger dazwischen war, und Stefan Vajs seine Aufgaben erledigte, stand nach zwanzig Minute eines schnellen Eishockeyspiels beidseitig noch die Null auf der Anzeigetafel. Dies sollte sich auch in der 21. Minute nicht ändern, als der Puck frei im Torraum der Gäste lag, doch klärten diese im letzten Moment noch.
Der ESVK hatte nach wie vor die besseren Gelegenheiten und verpasste in der 28. Minute den Führungstreffer, als Saku Salminen einen Nachschuss neben das quasi leere Tor setzte. Danach folgte ein unschöner Moment für Kaufbeuren, als sich Julian Eichinger im Zweikampf verletzte und sofort in Richtung Kabine marschierte. Dies gab dem Spiel der Joker einen leichten Knacks und Ravensburg verbuchte nun etwas mehr Offensivaktionen. Eine Einzelaktion von Steven Billich drehte das Momentum jedoch nochmals. Er ließ seinen Gegenspieler stehen und wurde vor Jonas Langmann schließlich gefoult. Die Schiedsichter ahndeten dies mit einem Penaltyschuss, den der Gefoulte jedoch neben das Tor schoss. Als Billich nur einige Minuten später nochmals gefoult wurde, sollte ein Powerplay für die Joker folgen, doch die Towerstars störten gut und hatten gar selbst die beste Chance durch einen Alleingang von Daniel Schwamberger.
Ravensburg war nun am Drücker, doch ließen auch sie beste Möglichkeiten liegen, da Vajs bravourös hielt und gegen unter anderem Robbie Czarnik und Pawel Dronia die Oberhand behielt. In der 41. Minute musste er sich dann jedoch geschlagen geben. In Überzahl agierend kam Jakub Svoboda am linken Bullypunkt frei zum Schuss, zog direkt ab und traf in den kurzen Winkel. Ravensburg war quasi noch am Jubeln, als der ESVK antwortete. Nach Sami Blomqvists Schuss war Ossi Saarinen zur Stelle und glich 18 Sekunden später aus. Diese beiden spielten im Schlussdrittel mit Jere Laaksonen zusammen Das Spiel wirkte nun etwas offener und es ging bei immer noch sehr hohem Tempo hin und her. In der 47. Minute bewahrte Langmann seine Kollegen vor einem Rückstand, als nach einem Forecheck von Florian Thomas zuerst Daniel Oppolzer und dann Jonas Wolter ihr Glück versuchten. Wild wurde es dann nach einer Strafzeit gegen den ESVK. Bei einem Konter brachte Blomqvist den Schläger nicht mehr an die Scheibe und im Gegenzug verpasste Mathieu Pompei das leere Tor. Einen sehr guten Schuss bot der Kanadier dann bei einer Direktabnahme in der 52. Minute, doch Vajs‘ Parade war noch stärker. Besser gelang dies dann David Zucker, der bei einem Konter vor Vajs auftauchte und ihm den Puck zum 1:2 zwischen den Beinen hindurch schob. Aber auch auf der Gegenseite brannte es bei einem Konter lichterloh, doch die vergebenen Chancen sollten sich rächen, als Daniel Pfaffengut auf die Reise geschickt wurde und in der 55. Minte auf 1:3 erhöhte.
Mit diesen beiden Toren im Rücken gelang den Puzzlestädtern auf einmal fast alles. Czarnik nahm maß und machte den Dreifachschlag in weniger als einer Minute perfekt. Darauf fanden die Rot-Gelben keine Antwort mehr, obwohl sie weiterhin alles in der Offensive versuchten und defensiv konsequent arbeiteten. Dadurch gewannen die Ravensburger mit 1:4.
Das Ergebnis fiel zwar nach dem Spielverlauf etwas zu hoch aus, doch allen Zuschauern bot sich über 60 Minuten beste Unterhaltung bei hochklassigem Eishockey. Auf der anschließenden Pressekonferenz lobte Jiri Ehrenberger Jonas Langmann, dass er sein Team in der ersten Hälfte der Partie im Spiel hielt. Andi Brockmann sah den Schlüssel für Ravensburgs Erfolg in der fehlenden Ruhe seines Teams, welches mit der Brechstange ein Tor wollte.
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