ESV Kaufbeuren erringt Sieg in Rosenheim
Seit dem Trainerwechsel vor ein paar Wochen präsentieren sich die Kaufbeurer Joker sportlich wieder stabiler und können fast schon konstant einen Sieg pro Wochenende einfahren. So auch am heutigen Abend, als im bayerischen Derby vor 1.564 Zuschauern die Star Bulls Rosenheim mit 4:3 nieder gerungen werden konnten.
Der Motor der favorisierten Gäste stottert seit ein paar Spielen, die wenig erfolgreich gestaltet wurden. Entsprechend wütend legten sie los und hatten in den ersten Minuten durch Zientek, Valery-Trabucco und Mc Neely gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Doch die Joker hielten gut dagegen, auf der Gegenseite prüfte zwei Mal Max Schmidle den gegnerischen Torhüter Patrick Ehelechner. Dieser blieb auch gegen Michael Kreitl Sieger, der einen schönen Querpass vors Tor von Brad Snetsinger nicht verwandeln konnte. Nur zwei Zeigerumdrehungen später hätten die Star Bulls eigentlich in Führung gehen müssen, doch Zientek und Schultz hintereinander zielten aus freier zentraler Position am Kaufbeurer Kasten vorbei. Als die Gäste in Unterzahl waren, fälschte Max Schmidle einen Schlenzer von Michael Fröhlich zur nicht unverdienten Kaufbeurer Führung ab. Praktisch im Gegenzug hatten die Joker Glück, dass sie nicht gleich wieder den Ausgleich kassierten. Tim Kunes und im Nachschuss Zick fanden ihren Meister in Stefan Vajs. Zwei Strafzeiten in unmittelbarer Folge brachten schließlich den Gästen das entscheidende Übergewicht. Als die Joker hinter dem Tor die Scheibe nicht entscheidend klären konnten, bedankte sich Ex-Joker Stephen Schultz, der vor dem Tor ziemlich allein gelassen wurde, mit dem Ausgleich zum 1:1. Die Gäste konnten sogar nur zwei Minuten später nachlegen, weil die Joker es an der nötigen Konsequenz und Zweikampfstärke in der Abwehrarbeit fehlen ließen. Stephan Gottwald hatte in zentraler Position alle Zeit der Welt und scheiterte zunächst an Stefan Vajs. Den Abpraller brachte jedoch Andrej Strakhov, der ebenfalls wenig Aufwand hatte, zum 1:2 im Tor unter. Kurz vor Drittelende waren aber wieder die Joker am Drücker. Tim Richter mit einer Direktabnahme und ein Solo von Matt Marquardt, das auch eine Strafzeit für die Gäste nach sich zog, hätte durchaus mit dem Ausgleich belohnt werden können.
Dies holten die Joker dafür gleich nach wenigen gespielten Sekunden im Mitteldrittel nach, als der Ex-Rosenheimer Fröhlich im Nachschuss mit dem Ausgleich zur Stelle war. Die Gastgeber spielten jetzt wie aufgedreht und gingen nur drei Minuten später nach einem Konter über Fröhlich und Schmidle, der eigentlich mit dem Abspiel zu lange gewartet hatte, durch Fröhlich erneut in Führung. Das Spiel wogte nun hin und her mit guten Chancen auf beiden Seiten. Als jedoch ein Rosenheimer Verteidiger über die Scheibe schlug, hatte plötzlich erneut Fröhlich freie Bahn, wurde allerdings Penalty reif gelegt. Leider blieb Gästegoalie Ehelechner im anschließenden Duell eins gegen eins Sieger gegen den an diesem Abend auffälligen Joker. Zwei Minuten vor der zweiten Pausensirene hätte eigentlich der Ausgleich für die Gäste fallen müssen. Doch Rosenheims zwei Top-Kontingentstürmer spielten den Angriff nicht konsequent genug zu Ende. Dafür erkämpften sich auf der Gegenseite die Joker im gegnerischen Drittel mit viel Einsatz die Scheibe. Tim Richter wurde von seinen Kameraden hervorragend frei geblockt und düpierte Goalie Ehelechner mit einem Schuss durch die Beine zum 4:2, der nur wenige Zentimeter hinter der Torlinie liegen blieb. Völlig unnötig wie ein Kropf fingen sich die Joker nach einem insgesamt sehr starken Mitteldrittel nur dreißig Sekunden vor der Pause nach einem Bilderbuchkonter doch noch den Anschlusstreffer ein. Ex-Joker Schultz wartete lang genug, ehe sein Sturmpartner Valery-Trabucco wenig Mühe hatte, Stefan Vajs zu bezwingen.
Im Schlussdrittel legten die Gäste noch einmal einen Zahn zu und schnürten die Joker des öfteren im eigenen Drittel ein. Mit Glück und Geschick und einem starken Torhüter Stefan Vajs, der überragend gegen Rosenheims Kunes hielt, blieb diese kritische Phase jedoch ohne Folgen. Doch die Kaufbeurer fingen sich wieder und hatten gute Chancen durch Marquardt, Schmidle und Wiederer auf den fünften Treffer. Offensiv war dies jedoch nur ein kurzes Aufflackern, im eigenen Drittel war meist Schwerstarbeit zu verrichten. Gute eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit nahm Gästetrainer Steer Torhüter Ehelechner zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch auch das sollte dem Spiel keine Wende mehr geben. Mit viel Einsatz und einer guten Abwehrarbeit brachte die Truppe von Trainer Kari Rauhanen das Ergebnis über die Zeit und durfte nach dem Spiel zu Recht einen weiteren Sieg feiern.
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